spruced by marlene

a month in fashion (and other stuff) #8

Von Marlene | Veröffentlicht am: 3. Juni 2017

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Ich habe nie in der Schweiz gelebt, aber wenn ich Henriette Kuhrts Kolumne in NZZ Bellevue lese, stelle ich mir vor, dass man dort von lauter höflichen Menschen umgeben ist. So wirkt es jedenfalls in den Leserbriefen, die Henriette in Hat das Stil? beantwortet.

Ihre Leser machen sich zum Beispiel Gedanken darüber, wie man die verfeindete Kollegin in einer Versöhnungs-Mail am besten anspricht, ob es schicklich ist, im Restaurant die Petersilien-Deko zu essen oder wie man seinen 40. Geburtstag feiert, wenn man eigentlich keine Lust zum Feiern hat. Es werden Modefragen gestellt (Kann ich als Rothaarige einen Kamelhaarmantel tragen?) und Beauty-Fragen (Eyeliner im Alter – ja oder nein?), Fragen nach der Etikette (Sollte man jemanden vor seiner Selfie-Sucht retten?) und so einige Fragen, von denen ich nicht ahnte, dass es sie zu stellen lohnt – bis ich jede Woche Henriettes Antworten lese. Denn sie weiß Antwort auf einfach alles und schreibt federleicht, direkt und ohne je besserwisserisch zu sein.

Ich hätte die Kolumne auch humorvoll genannt, aber dann kamen wir beim Essen darauf, dass humorvoll die beige Allwetterjacke unter den Wörtern ist – der Gebrauch macht um mindestens 20 Jahre älter. Lustig? Amüsant? Witzig? Wir sind in dieser Frage nicht weitergekommen. Jedenfalls macht ihre Kolumne sehr großen Spaß und das sage ich nicht nur, weil Henriette mich bei unserem Essen zu meinem Buch befragt hat und ich so tun durfte, als habe ich in dem Themenfeld, das auch Allwetterjacken umfasst, eine gewisse Ahnung. Ich sage das auch, weil dieses Essen eine weitere Bestätigung war, warum sie eine so gute Ratgeberin ist. Ich weiß jetzt nämlich, in welches Restaurant man in München geht, wenn man jemanden beeindrucken, aber nicht überfordern möchte, sehr gut essen will und als Bonus die besten Karamellbombons DER WELT zum Nachtisch bekommt. Und zwar im Colette.

Wenn ich an dieser Stelle noch etwas raten dürfte:

| Gar keine Frage, ob man je genug Streifen-Shirts besitzen kann. In die Sammlung aufgenommen: Dieses von & OTHER STORIES, das durch den fadenscheinigen Stoff auf eine gute Weise schon eingetragen aussieht.

| Falls man einen Lippenstift sucht, auf den man ständig angesprochen wird: Chilean Sunset aus der VICTORIA BECKHAM x ESTÉE LAUDER-Kollektion. Der beste orange-rote Lippenstift, den ich je finden werde. Wag ja nicht, den aus dem Programm zu nehmen, Estée, wag es ja nicht.

| Auf der Suche nach einem natürlichen Deodorant, das wirkt, bin ich bei FINE angekommen. Das beste bislang.

| LOLA JAMES HARPER machen nicht nur Duftkerzen mit so spezifischen Namen wie The Movie Theater in Lancaster, sondern auch wundervolle Musik. Die Playliste auf der Webseite läuft hier auf Repeat. (Gefunden, wie vieles Schöne, bei Bon Voyage Interieur in Hamburg)

| ZAZI VINTAGE machen’s richtig und stellen ihre Kleider, in denen man den Sommer verbringen möchte, unter fairen und nachhaltigen Bedingungen her. Bravo.

| Mehr Kleider für den Sommer. Und Bikinis. Und Pyjamas. Und… ach, ich nehme einmal alles von THREE GRACES LONDON, bitte.

| Es kann ein Zeichen sein, dass ich gerade mehr schlafen sollte, aber ich liebe auch die Farniente-Kollektion von MUUN.

| Diese Schuhe von FLATTERED.

| Ich hätte nicht erwartet, dass mir eine neue Modelinie von Wolfang Joop so gefallen würde wie LOOKS, besonders dieses Kleid und diese Bluse.

| Ich hätte nicht erwartet, dass mir so wenig aus der Modelinie von ALEXA CHUNG gefallen würde.

| Aaaaahhhhhhhh! ARKET. Vogue hat die ersten Looks.

| Vermutlich wollt ihr sehen, wie Gwyneth Paltrow das Büro von GOOP eingerichtet hat.

| „There will be certain things you cannot change about yourself, and that is OK.“ (Überhaupt: OK Real)

| He’s so sexy. And he taught me the importance of being silly.“ „Being silly is so important. Silly is the opposite of grief. It’s throwing yourself into a moment without care. You can’t always maintain your status as a dignified person. It gives you blinders. When you always expect the world to fulfill your expectations, it wears you down. It closes you off.“ „So sexy.“ Die Met Gala aus der Sicht von Humans of New York.

| „I am looking at a picture of Brad in the foetal position at White Sands (socks by Brunello Cucinelli).“ Ich lache immer noch über die Abrechnung von Marina Hyde mit der GQ-Geschichte über Brad Pitt.

| Lange nichts mehr so Gutes gesehen wie Big Little Lies (Danke für den Tipp, Steffi). Lange nichts mehr so Gutes gehört, wie den Soundtrack von Big Little Lies.

| „Does a panic attack count as cardiovascular exercise? Sure!“

| „I remember sitting across Anna [Wintour, editor in chief of Vogue] eating her enormous steak, big and raw, as always. She said to me, just in a throwaway, „You know, Plum, that column could be a book.““ Ein Interview mit Plum Sykes, deren neues Buch Party Girls Die In Pearls auf meiner Leseliste für den Sommer steht.

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2 Kommentare

  1. Silvie
    Posted 5. Juni 2017 at 10:42 | Permalink

    Ok Marlene, stop! Zu viele Dinge aus deinen Links sind bereits im Einkaufskorb gelandet…. Du machst mich bankrott…
    Trotzdem immer wieder toll zu lesen – wenn auch viel zu selten! Liebe Grüße, Silvie

  2. Hanna
    Posted 9. Juni 2017 at 11:13 | Permalink

    Mehr mehr mehr von Dir! Live und in schriftlicher Form. Kurzweiliger (vielleicht auch eine schöne Form von unterhaltsam), sehr inspirierender Post und der beste Beweis, dass Online-Artikel nicht immer Bilder brauchen um interessant zu sein.

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