spruced by marlene

hat kind of day

Von Marlene | Veröffentlicht am: 21. November 2011

Es ist Montag! Stilkolumnentag. Und heute definitiv: Huttag.

Früher, als Okka und ich ein Büro teilten, gab es die Schreibmützentage. Eine Idee von Okka und ein großartige dazu. Sobald eine von uns eine Wollmütze aufhatte, wusste die andere: sie muss sich aufs Schreiben konzentrieren und damit sie keinen Nervenzusammenbruch kriegt, bevor der verdammte Text fertig ist, spricht man sie besser nicht an. Ausnahme: zur Absprache der Schokoladenzufuhr. Tage, an denen wir beide eine Mütze trugen, müssen für unsere Kollegen die Hölle gewesen sein.

Obwohl Okka und ich – leider! – schon lange nicht mehr in einem Büro sitzen: Das Ritual, eine Mütze aufzusetzen, sobald es mit einem Text kompliziert wird, ist geblieben. Es hilft.

Und genau wie die Mütze, hilft dieser Hut.

Nicht beim Schreiben, dafür gehen nur bestimmte Mützen (klingt wahnsinnig, ist es auch. Wenn man manchmal um drei Uhr morgens über einem Text sitzt und keine Worte findet, ist man dem Wahnsinn halt sehr nah). Nein, der Hut hilft gegen Novembertage. Gegen Tage, an denen ich morgens am liebsten im Bett liegen bleiben würde, weil so viel zu tun ist, dass ich denke: schaff ich eh nicht, lasst mich in Ruh. Gegen Ich-bin-heute-ganz-klein-ohne-Hut-Tage. Denn dieser Hut, er macht größer. Aufrechter. Gewappneter. Selbst wenn ich nur das Altglas wegbringe oder bei meiner Krankenkasse anrufen muss (trage ich den Hut drinnen? Manchmal – wenn ich bei meiner Krankenkasse anrufen muss). Er ist der Trick, den ich anwende, wenn ich vom Erwachsensein mal kurz entzaubert bin. Ein Paar spitze schwarze Stilettos haben die gleichen magischen Kräfte. Und ein knatschroter Lippenstift.

Und weil heute einer dieser Tage ist, will ich wissen: Was sind eure Schreibmützen?

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6 Kommentare

  1. lis
    Posted 21. November 2011 at 12:11 | Permalink

    Wenn aus meinen Ohren so lustige rosafarbene Ohrstöpselenden rausschauen, dann weiß jeder um mich herum, was die Stunde geschlagen hat. Egal ob Büro, Bib oder zuhause. Praktizierte Hermetik also. Gewöhnungsbedürftig und einen Style-Award gewinne ich damit eher nicht, ist aber äußerst effektiv.
    Ansonsten zum Bild: Parfait! Hut, Blüsgen, Frau mitten drin: formidable. Bin begeistert.
    Best, Lis

    • Marlene
      Posted 21. November 2011 at 15:30 | Permalink

      Merci!

      Meine Mütze hilft offenbar nicht bei allen Texten, sonst wäre klarer geworden: was ich mit „Was ist eure Schreibmütze?“ meinte, war: Was sind eure modischen Kniffe gegen Tage wie diese? Aber wurscht, ich nehm auch jeden Tipp, den ich fürs Schreiben kriegen kann!

      • lis
        Posted 21. November 2011 at 16:58 | Permalink

        Na, Missverständnisse liegen nicht nur am Schreiberling, sondern wohl ebenso am Leser. Insofern: ein großes „Hoppla“ für die nun umso komischere Ohrstöppsel-Story meinerseits! Ähem …. Was mir modemäßig beim Überstehen solcher Tage mit niemals enden wollenden To-Do-Listen hilft? Meine knallrote Jeans. Dazu meine liebste Kettchen-Armband-Kombi. Das Erste eher der Ego-Booster, das zweite mehr so das Feine, Schöne.

  2. Jeleo
    Posted 21. November 2011 at 19:22 | Permalink

    Wie Du: Tiefroter Lippenstift, ein Hut, gekauft in einem Second-Hand Laden in Amsterdam am Waterlooplein, er hat genau das richtige warme und trotzdem blasse Dunkelbraun, eine Farbe die man als graubraun bezeichnen könnte wenn das Wort nicht so blöde wäre.
    Und ein Paar schwarze Overknee-Stiefel mit durchgehendem Reißverschluss hinten.
    Schöner, schöner Text!

  3. Marlene
    Posted 22. November 2011 at 11:39 | Permalink

    Oh, Danke!

    Ich nenne graubraun ab jetzt „warmes, aber blasses Dunkelbraun“. Als nächstes hätte ich gerne eine neue Bezeichnung für alles, was mit „knall-„Farben gemeint ist.

    Schönen Tag dir!

    • Jeleo
      Posted 22. November 2011 at 20:59 | Permalink

      Bitte…
      und Dir einen schönen Abend!
      über eine Alternativ-Bezeichnung für alle Knallfarben denke ich nach, wenn mich Geistesblitze ereilen teile ich sie dir mit!

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