spruced by marlene

it’s a boy

Von Marlene | Veröffentlicht am: 17. Juni 2014

Spruced-Its-a-boy-Petersen

Ich weiß, dass es hier in letzter Zeit sehr still war. Vielleicht habt ihr euch schon gedacht, woran es liegt. Das Leben ist anderswo plötzlich sehr laut geworden. Unser kleiner Junge Arlo Elliott kam vor fast vier Wochen zur Welt und hat uns mit seiner frühen Ankunft ganz schön überrascht. Noch viel weniger waren wir auf die Freude vorbereitet, die schon sein erster Schrei in uns ausgelöst hat. Eine Überwältigung, die wir uns vorher nicht hätten erträumen können. Das Menschenkind, das in meinem Bauch gewachsen ist, ist jetzt ein Baby, das neben mir auf dem Sofa liegt – es gibt Momente, in denen ich das noch immer nicht begreife. Das war also er, der monatelang jedes Mal getreten hat, wenn sein Papa sich durch meinen Bauchnabel mit ihm unterhielt. Nun ist er schon eine ganz eigene Person. Die nachwievor ordentliche Tritte austeilt.

Es gibt auch Momente, in denen ich vom Sofa aufstehe, um etwas anderes zu machen als seine perfekte kleine Nase zu bewundern und mir beknackte Spitznamen für ihn auszudenken (nicht wahr, mein kleines Kartöffelchen?). Und dann wacht er auf und plötzlich ist es drei Tage später und ich weiß gar nicht mehr, was ich eigentlich machen wollte. Den ersten Satz in diesem Post habe ich letzten Donnerstag geschrieben. Vielleicht schaffe ich es ja, heute den letzten zu schreiben.

Arlo schreibt die Tagesplanung vor, die bestimmt ist von: Essen (er), Schlafen (auch er, ganz sicher nicht wir) und von Mama rumgetragen werden, während ich versuche, mich an die dänischen Kinderlieder zu erinnern, die mir meine Mama früher vorgesungen hat. Auch wenn einem jeder sagt, dass man sich unmöglich vorstellen kann wie sich das Leben verändert, wenn das Baby erstmal da ist, habe ich mich genau das natürlich trotzdem gefragt: Was wird sich verändern? Jetzt weiß ich: alles. Und gleichzeitig nichts. Denn es kommt mir völlig normal vor, dass er nun bei mir ist. Unmöglich, mir vorzustellen, dass das mal nicht mein Leben war. Jeder Augenblick mit ihm ist eine Entdeckung. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass Babys in einer Sekunde schnurren können wie ein Kätzchen und in der nächsten klingen wie ein betrunkener Pirat? Natürlich der süßeste betrunkene Pirat der Welt. Ja, auch dagegen bin ich machtlos: Ich halte mein eigenes Kind für ein absolutes Wunder. Ich könnte mir Arlo stundenlang ansehen ohne davon müde zu werden – obwohl ich nie müder war – und komplett hingerissen sein, wie er wächst und sich verändert. Ich bin mir sicher, dass er in den letzten 30 Minuten ein neues Geräusch dafür gefunden hat, um zu sagen: Füttern! Jetzt!

Wir waren schon ein paar Tage im Krankenhaus als mich plötzlich der Babyblues erwischte. Ich hatte gehört, dass das passieren kann. Die Umstellung von schwanger auf nicht schwanger hatte die Schleusen geöffnet und ich musste heulen. Und heulen. Und heulen. Und dann heulte ich noch ein bisschen mehr. Eine Freundin, die ihren Sohn auch vor einigen Wochen bekommen hat, nannte sich in dieser Phase „das Hormonster“ und genau so habe ich mich auch gefühlt. Ich konnte es nicht kontrollieren. Ich konnte nicht aufhören. Ich konnte James nicht sagen, was mir eigentlich fehlte. Es fehlte ja nichts. Und vielleicht war es genau das: Es ist jetzt meine Aufgabe, dass es auch Arlo nie an etwas fehlen wird und die Vorstellung, dass mir das nicht immer gelingen könnte, nahm mir die Luft. Ich weinte gleichzeitig vor Glück und vor Sorge. Ich hätte mich noch so gut darauf einstellen können, Mama zu werden. Diesen Beschützerinstinkt zu spüren, dafür war ich nicht gerüstet.

So ist das wohl, wenn man die Liebe seines Lebens trifft.

Während ich mich an all dies Neue gewöhne, werde ich in den nächsten Wochen wieder mit dem Bloggen anfangen. Für ein Foto und ein paar Zeilen auf Instagram habe ich gerade mehr Zeit. Hier könnt ihr mir folgen. Und manchmal auch Fotos von einem ausgesprochen süßen betrunkenen Piraten sehen.

Danke an alle, die in den letzten Wochen geschrieben haben oder einfach an uns gedacht als Arlo, James und ich eine Familie wurden. Oh, wird das ein Abenteuer!

Karte von Petersen

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7 Kommentare

  1. Isabell
    Posted 18. Juni 2014 at 08:03 | Permalink

    Liebe marlene, auch auf diesem Wege noch einmal die herzlichsten Glückwünsche an euch drei!
    Dein Text ist so wunderbar geschrieben. So warm und schön und ehrlich. Danke dafür.
    Viel Spass bei eurem gemeinsamen Abenteuer!
    Liebe Grüsse, isabell

  2. philuko
    Posted 18. Juni 2014 at 10:05 | Permalink

    Wie schön du das beschrieben hast – genauso ist es. Alles Liebe für euch! Julia

  3. Mel
    Posted 18. Juni 2014 at 10:50 | Permalink

    Wow! Ich wünsche Euch dreien alles Glück der Welt 🙂

  4. Julie
    Posted 18. Juni 2014 at 10:54 | Permalink

    Liebe Marlene,

    alles, alles Liebe und Gute für euch Drei! Es ist mit Sicherheit eine ganz besonders magische Zeit! Ich freu‘ mich sehr für euch!

    Liebe Grüße,
    Julie

  5. Eva
    Posted 18. Juni 2014 at 22:23 | Permalink

    Liebe Frau Sorensen,

    ja, die Anfangszeit ist so besonders! Alle anderen Phasen sind auch besonders, aber diese ersten Wochen..auch, weil man so aus der Welt gefallen ist, alleine der extreme Schlafmangel (der besser wird!)..alles Gute und ich finde es schön, dass Sie auch zum Babyblues ehrliche Worte finden. Da traut sich nicht jede drüber.
    Lieben Gruß, Eva

  6. Josefine
    Posted 19. Juni 2014 at 17:03 | Permalink

    Liebe Marlene, herzlichen Glückwunsch zum Buben. Welche wundervolle Worte, ich fühle Dir nach und weiß genau was Du meinst. Genieß jede Minute, die Kleinen werden so schnell groß – was für eine Floskel, aber genau so ist es (meiner wird demnächst 3). Und gratuliere auch zum Joolz, Du wirst keine Minute bereuen……Alles Liebe für Euch drei, Josefine

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