spruced by marlene

Fast zwei Monate lang habe ich vor allem unterwegs und aus dem Koffer gelebt. Vorher dachte ich: Horror! Was mache ich bloß ohne meine Sachen? Wie soll ich mit einer handvoll Jeans, Pullover und Hemden auskommen? Wenn ich trotz allem, was ich auf Reisen mitnehme, meistens genau das Zuhause vergesse, was ich urplötzlich anziehen will? Inzwischen weiß ich: Man kann sehr gut mit dem auskommen, was in einen Koffer passt. Anfangs war ich genervt von der morgendlichen Wahl zwischen eben nur einer handvoll Jeans, Pullover und Hemden, irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt. Dann ist mir natürlich eingefallen, dass Zuhause ein ganzer Schrank voller Klamotten steht – an die ich, bis auf ein paar Teile, nicht viel gedacht hatte.

Genau so klar ist mir geworden: Wenn ich wieder Zuhause ankomme, miste ich aus. Und zwar sofort, bevor ich mich wieder an all die Sachen gewöhnen kann, die da im Schrank hängen, und die ich doch nie anziehe. Freitag war’s soweit. Wenn ich mir unsicher war, habe ich das Teil noch einmal vor dem Spiegel angezogen. Und festgestellt: Nö, auch angezogen überzeugt mich die bestickte Bauernbluse nicht davon, sie zu behalten. Oder das Blümchenkleid. Oder die Hosen, die ich nicht mehr überreden werde, dass mein Po immer noch 16 ist.

Dann saß ich zwischen zwei Haufen Klamotten, einem, der in den Second Hand Laden geht. Und dem anderen, kleineren, der jetzt eine neue Rubrik auf spruced bekommt: Die Basics. Das sind die Teile, die ich liebe. In denen ich wohne, auf Reisen und Zuhause.

Nummer 1: das weiße Hemd.

Ich sollte sagen: die weißen Hemden. Ich habe mehrere davon und werde alle behalten. Denn jedes ist natürlich komplett anders! Nein, wirklich. Was sie aber gemeinsam habe: Ich mag sie ein bisschen weiter, lang genug, um sie in die Jeans zu stecken, gerne wie von den Jungs geklaut, die Ärmel weit genug zum Aufrollen. Dieses ist mein aktueller Favorit, aus Seide und von H&M. Ich habe es im Dezember auf Reisen gekauft.

Ein halbleerer Kleiderschrank bedeutet schließlich, wie meine schlaue Freundin Steffi sagt: Man kann ihn wieder auffüllen! Aber natürlich nur mit Dingen, die ich liebe.