spruced by marlene

charlotte

Von Marlene | Veröffentlicht am: 27. Januar 2012

James und ich haben Charlotte am gleichen Tag getroffen wie einander – am ersten Tag an der Uni, 1999. Ja, 1999. Für alle, die nicht rechnen können: das ist ungefähr 150 Jahre her. Wir teilten uns eine Wohnung im Studentenwohnheim mit drei anderen und wir sechs wurden schnell Freunde. Schicksal ist ein mächtiges Wort. Es war ja nur Zufall, dass wir alle in der gleichen Wohnung untergebracht waren. Aber ich bin immer noch unendlich dankbar, dass ich eine dieser sechs war. Ohne sie wäre ich ein anderer Mensch geworden.

Es gibt viele Gründe, mich an diese Zeit zu erinnern – mit einem davon teile ich mein Leben – und eine Sache, die ich nicht vergessen habe ist, dass Charlotte schon damals ihren eigenen Stil hatte, als wir eigentlich noch Babys waren, 19 Jahre alt, verdammt wackelig auf den Beinen. Wenn ich Fotos von mir aus dieser Zeit sehe, denke ich: bauchfreie Oberteile? Ehrlich? WARUM? Wenn ich alte Fotos von Charlotte sehe, denke ich: cooles Mädchen. (James hat mir legal untersagt, öffentlich über seinen Stil an der Uni zu sprechen. Ich versteh wirklich nicht, warum. Ich finde seine gebleichten Haare sahen fantastisch aus)

Da war immer eine Leichtigkeit in dem wie Charlotte aussah und sich anzog. Eine Sicherheit. Bestes Beispiel: den braunen Ledergürtel, den sie sich damals kaufte, trägt sie jetzt noch gern. Im Sommer hatte sie oft eine Jeansjacke an, wie heute auch. Ich habe nichts von dem aufgehoben, das mit Anfang 20 in meinem Kleiderschrank hing. Ich habe allerdings noch den hellbraunen Ledermantel, für den Charlotte in ihren Umzugskisten keinen Platz mehr hatte. Ich wusste, ich würde ihn nie tragen, er war zu sehr Charlotte. Es wäre nur eine Schande gewesen, ihn zurückzulassen. Irgendwann, dachte ich, geb ich ihn ihr wieder.

Dann habe ich England verlassen und Charlotte ging zurück nach Hause, nach Australien. James hat sie vor einigen Jahren noch mal gesehen. Ich war trotzdem ein bisschen nervös, bevor wir im Dezember zu ihr nach Melbourne flogen. Wie würde es sein, sie zu sehen? Komisch? Fremd? Worüber würden wir reden? Wir hatten einander acht Jahre nicht gesehen und Facebook zählt ganz einfach nicht. Aber dann war es wie immer, von der Sekunde, in der sie uns vor dem Haus ihrer Eltern traf bis zum Ende der zwei Wochen, die wir mit ihr und ihrer Familie verbrachten. Klar, wir sind älter geworden, haben uns verändert. Wir denken nicht mehr, dass es absolut akzeptabel ist, an drei Mahlzeiten am Tag gegrillte Käsesandwiches zu essen. Wir sehen auch nicht mehr die Herausforderung darin, die letzte Person im Pub zu sein. Aber sie ist noch der gleiche fröhliche, glückliche, lustige Mensch. Sonnig, an jedem Tag.

Ich glaube, man kann das den Bildern, die wir von ihr gemacht haben, ansehen und den Kleidern, die sie für den Strand gepackt hat.

Hoffentlich treffe ich sie früher wieder als in acht Jahren. Und nächstes Mal gebe ich ihr dann auch den Ledermantel zurück.

Hier, von ihrem Bikini von Zimmermann zu den Espadrilles von Soludos, ihrem Kaftan zu ihrer Jeansjacke, ihrem Sonnenschirm zu ihrer Sonnenbrille, sind einige der Sachen, die Charlotte im Sommer am liebsten trägt.

*Danke für alles, hon!

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5 Kommentare

  1. Robbie Hunt
    Posted 30. Januar 2012 at 10:30 | Permalink

    Very trendy Ozzie girl here!

  2. Prue Santamaria
    Posted 2. Februar 2012 at 04:43 | Permalink

    What a beautiful piece you have written about a beautiful girl. You certainly captured the spirit of our Charlotte – I adore the last pic.
    It was so lovely meeting you and reading some of your work.
    Take care you two.
    Px

    • Marlene
      Posted 2. Februar 2012 at 16:05 | Permalink

      Thanks, Prue! It was written from the heart. We keep thinking back to our holiday in Australia and have decided: We must return! Not just because it’s minus ridiculous degrees in Berlin right now. But because you all made it so special. Loved every minute of it. x

Ein Trackback

  1. Von review: syfb am 7. Juli 2012 um 20:31

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