Über meine Sommersprossen habe ich nie viel nachgedacht. Ich habe sie halt. Überall, die meisten im Gesicht und auf den Armen. Wenn mal eine Freundin sagte, wie gerne sie auch welche hätte, war ich immer eher erstaunt. Ich mag zwar, dass meine Haut wie eine Wettervorhersage funktioniert – die Dauer der täglichen Sonnenstunden sieht man mir gleich an der Nase an. Aber ich würde trotzdem lieber ein bisschen braun werden statt gesprenkelt zu sein. Meine Sommersprossen sind eines dieser Dinge, die ich an mir als nichts Besonderes wahrnehme, dafür an anderen Frauen schön finde. Frauen wie Nina. Als ich sie in Kopenhagen getroffen habe, sind sie mir als Erstes an ihr aufgefallen (und als Zweites ihr Lippenstift. Von Topshop, hat sie mir verraten). Aber angetan hatte es mir dieser Sternenregen in ihrem Gesicht. So sieht der Sommer für mich aus. Und wer, wie ich, den Sommer auch noch ein bisschen festhalten will, sollte sich die Fotostrecke mit sommersprossigen Frauen im aktuellen ZeitMagazin anschauen, zu der Lina Scheynius über ihre eigenen Sprossen geschrieben hat. Und Emma Watson auf dem Cover des neuen T Magazine. Und Gisele in der Kampagne von David Yurman. Die Sommersprossen machen ihr Gesicht, sollte das überhaupt möglich sein, noch schöner.
