spruced by marlene

my fall wardrobe

Von Marlene | Veröffentlicht am: 26. Oktober 2015

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Wenn ich mir meine Lieblinge für den Herbst vom letzten Jahr anschaue, bin ich fast überrascht, dass ich jedes Teil jetzt sofort wieder tragen möchte. Überrascht, denn nichts gibt mir so sehr das Gefühl, ich hätte nichts zum Anziehen, wie der Oktober (und der November, Dezember, Januar…) Der Winter, hat eine Freundin mal gesagt, ist der größte Feind der Mode.

Dabei passe ich mit meinen Kleidern ganz gut in die kalte Jahreszeit. Mir sind Hosen immer lieber als ein Kleid, mir macht das einzwiebeln sogar Spaß, ich liebe einen guten Mantel. Als ich letztes Jahr den kamelfarbenen Wickelmantel bei ZARA gefunden habe, habe ich mitten im Laden einen kleinen Siegestanz aufgeführt (dieses Jahr gibt eine Version in Grau, falls noch jemand Lust auf ein Tänzchen bei ZARA hat).

Während ich im Sommer mehr Lust aufs Einkaufen habe – sobald es warm wird, will ich plötzlich Minikleider, Bauernblusen und alle möglichen gerüschten Teile shoppen, die so lange halten wie eine Urlaubsromanze im Juli –, macht mich der Herbst zielstrebiger, Sachen zu finden, die so besonders sind, dass ich sie nicht nur jetzt, sondern auch noch in sechs Monaten tragen will.

Was eine hervorragende Entschuldigung ist, mehr Geld auszugeben.

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Und das bringt mich zu diesem Pullover.

Fügt man ‚unbegrenzte Zeit‘ und ‚Isabel Marant Laden‘ zusammen, ist das Ergebnis ‚leiiiiiicht das Budget überzogen‘. Aber, ach, dieser Pullover. Er ist so mollig, dass ich ihn noch ohne Jacke oder Mantel tragen kann. Was ich am liebsten den ganzen Winter täte, denn die Details mag man einfach herzeigen: das Strickmuster über der Schulter, der superweite Rollkragen, die seitlichen Schlitze. Der einzige Grund, ihn vor März 2016 auszuziehen, ist, um die Fusseln abzurasieren. Er ist teils aus Alpaca und verliert Pfunde wie die Mädels auf Kayla Itsines Instagram (falls jemand einen Tipp hat, wie man das Fusseln stoppt – her damit!).

|| Pullover von ISABEL MARANT ÉTOILE. Ähnlich gesehen bei CLOSED, GANNI und HOPE.

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Das Marinière, das ich hier drunter trage, ist ebenfalls von ISABEL MARANT ÉTOILE und, ganz wie der Pullover, für ein so schlichtes Teil perfekt entworfen. Es ist aus Leinen, was es schön verwaschen wirken lässt, hat extra lange Arme und reicht weit über die Hüfte, wodurch man es perfekt vorn in die Hose stecken kann, ganz französisch eben. Es verkauft sich schneller als Macarons von Ladurée, daher schon mal einige gute Alternativen:

|| Gestreifte Shirts und Pullover von COMME DES GARCONS, WOODWOOD und FILIPPA K.

Neben dem Pullover werde ich diesen Herbst sehr oft die schwarze, von menswear inspirierte Hose von Weekday tragen. Sie ist, man sieht’s, weiter und damit nachsichtiger als eine Skinny (Hallo, Spekulatius!), dabei sehr chic. Im Onlineshop von Weekday sehe ich dieses Modell leider nicht mehr, aber einen ähnlichen Schnitt findet man gerade viel. Einige Favoriten:

|| Von PROTAGONIST, WEEKDAY und HOPE.

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Darf ich ‚layering‘ ab jetzt einfach ‚hochzeitskuching‘ nennen? Ich kann das erklären. Bei Kälte will man automatisch so viel wie möglich anziehen, was gleichzeitig komplett verständlich ist und die Figur eines Schneemanns schenkt. Das sieht aber schon ganz anders aus, wenn jede Kleiderlage sichtbar ist und, mein Leitfaden, das Outfit von unten nach oben in Schichten aufgetragen wird – wie ein Hochzeitskuchen. Hab ich’s nicht gesagt? Macht total Sinn. Gut funktioniert auch, verschiedene Materialien zu mischen, also zum Beispiel eine Baumwollhose und ein leichtes Hemd mit einem dicken Wollpullover garnieren. Mir gefällt der Look mit hohen Schuhen am besten und ja, es ist eine grandiose Selbstlüge, dass ich in Stilettos durch den Herbst spazieren werden. Aber man kann mal träumen (während man nach einem Paar Brogues greift).

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Die Pedal Icon aus der CLOSED Archive ’85 Kollektion hätte ich im Laden wohl nie mit in die Umkleide genommen, weil angenommen hätte, dass der Schnitt und meine Figur nicht zusammen passen. Doch das Team von CLOSED wusste es besser und hat mir ein Paar geschickt. Stellt sich heraus, dass ich die Passform von ‚mom jeans‘ liebe.

|| Jeans von CLOSED, Bucket Bag von JAMES CASTLE, Schal von GANNI.

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Ein farbiger Schal ist wie der Glühwein in der Herbstgarderobe: wärmt, hebt jede düstere Stimmung an, geht immer.

|| Mit Karomuster von ACNE, & OTHER STORIES und COS.

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Beim Pre-Shopping der UNIQLO and LEMAIRE Kollektion war ich fast schon uncharakteristisch zurückhaltend. Bei zu viel Auswahl kann ich mich am Ende manchmal für gar nichts entscheiden. Fast gar nichts. Der weiße Strickpullover, ein Update des cable knit, kam mit nach Hause, den ich viel zu weißen Jeans und dem kamelfarbenen Wickelmantel vom letzten Jahr tragen werde. Übrigens: von Uniqlo gibt es schon bald eine weitere Designerkollektion, für die Carine Roitfeld quasi ihre Markenzeichen – Bleistiftrock, Leomuster, Netzstrumpfhosen – kopiert hat. Wenn die am 29. Oktober in den Laden kommt, werd ich versuchen, einen der fabelhaften Blazer oder Mäntel zu ergattern.

Oh, und hier noch ein paar klassische weiße Pullover mit Zopfmuster, die mir gefallen:

|| Von CARVEN, JOSEPH, TOAST und TOPSHOP UNIQUE.

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Zwei Dinge stehen noch auf meiner Einkaufsliste. 1) Ein Hut wie der von GOORIN, den meine Bekannte Charlotte kürzlich bei einem Shooting in Hamburg mit dabei hatte. Die von RAG & BONE und JANESSA LEONE sehen schon mal gut aus.

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Und, 2) dieser Mantel aus Doppel-Cashmere (!!) von JOSEPH, der sich getragen anfühlt wie eine Umarmung. Beim Anprobieren habe ich sofort nach Ausreden gesucht, ihn nicht wieder zurück zu geben. „Mein Hund hat ein Loch reingebissen.“ (Ich habe keinen Hund) „Arlo hat ihn mit Kugelschreiber bemalt“ (Ich kann doch nicht mein Kind beschuldigen. Oder? ODER?) „Welcher Mantel? Der Kurier muss ihn gestohlen haben!“ Dieser Mantel ist so kriminell schön, dass ich am liebsten damit durchgebrannt wäre.

Bis mein Fluchtplan steht, oder ich einen Topf Gold am Ende des Regenbogens finde, könnte ich auch mit einen dieser Wickelmäntel stehlen:

|| Von EDITED THE LABEL, BY MALENE BIRGER, COS, FILIPPA K und TÔTEME.

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Ein Kommentar

  1. Theo
    Posted 28. Oktober 2015 at 08:58 | Permalink

    Mir geht es genau anders, ich freue mich immer auf den Herbst, weil ich mich dann viel „angezogener“ finde. Ich habe immer das Gefühl mich im Sommer „nach dem Wetter“ kleiden zu müssen um nicht zu schwitzen, etc. Im Herbst/Winter/Frühling kann man dann wieder anziehen was man will und mit dicken Strumpfhosen und Strickjacke gehen sogar Sommerkleider. Andersrum geht es im Sommer nicht…;-) Sehr schöne Vorschläge hast du gezeigt, weiß überzeugt mich nicht so sehr, aber karierte Schals sind top!
    LG

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