Von allem, was ich während unserer Wohnungsrenovierung durchlebt habe – Handwerker werden circa sechs Monate später fertig als gedacht, drei Mal an einem Tag zu Ikea fahren ist zwei Mal zu viel, der letzte Umzugskarton verschwindet nie – , bin ich am meisten daran verzweifelt, wie schwer es ist, schöne Nachttische zu finden. (Wer „verzweifelt“ für etwas übertrieben hält: Ich war letzten Sommer kurz davor, welche für unvernünftig hohe Versandkosten aus Amerika zu bestellen.)
Und dann entdeckte ich den Dusk Bedside Table von Theresa Rand.
Alles daran war perfekt: Die Messingelemente, das Eichenholz, die Maße, die Messingelemente, die Stahlbeine, die Schublade, erwähnte ich die Messingelemente? Nur eines gefiel mir gar nicht: Der perfekte Nachttisch war nur ein Prototyp. Es gab ihn nirgends zu kaufen.
In meiner nun wirklich akuten Verzweiflung schrieb ich der Designerin. Ich wäre für ein paar Tage in Kopenhagen. Könnte ich sie in ihrem Showroom besuchen, um Dusk wenigstens einmal zu sehen? Und zwei davon unter den Arm zu klemmen und gaaaanz unaufällig damit durchzubrennen.
Sehr gerne, antwortete sie. Einen Showroom habe sie zwar nicht, aber ich könnte sie und Dusk Zuhause besuchen, die Wohnung sei gleichzeitig ihr Büro und Ausstellungsraum für ihre Designs. Schön wäre nur, ich käme ein paar Tage vor dem Wochenende, da würde sie nämlich heiraten.
Die Einladung, sie kurz vor ihrer Hochzeit zu besuchen (und spontan zwei Stunden lang ihre Wohnung zu fotografieren), passt zu ihrem unaufgeregten Stil. Theresa, damals noch Arns, kam nach Kopenhagen, um dem Architekturstudium in Köln einen Master in Möbeldesign anzuhängen. An der Uni lernte sie ihren heutigen Mann Carl kennen und blieb.
Ihre gemeinsame Wohnung, die an den Kopenhagener Seen liegt, ist tatsächlich der ideale Showroom für Theresas Designs: Für die Échasse-Vasen, den La Boum-Barwagen oder die Jewellery Box, die alle für Menu produziert werden (seit meinem Besuch ist in ihrem Wohnzimmer die Septembre-Serie aus Sofa, Sessel und Couchtisch eingezogen, die es in Deutschland z.B. bei Connox gibt). Aber bei aller Aufgeräumtheit wirken die Möbel nicht steril. Sie sind reduziert und auf Funktionalität durchdacht, strahlen aber gerade durch die Materialkombinationen viel Wärme aus. Diese Kombination aus Klarheit und Persönlichkeit war es auch, die ich an der Wohnung am meisten mochte (neben den Wandfarben, den Böden, DEM BADEZIMMER…). Stücke wie etwa die Porträts von Carls Großeltern fallen in den puristischen Räumen noch einmal mehr als etwas Besonderes auf. Diese Designlehre habe von dem Besuch bei Theresa mitgenommen. Und warte weiterhin geduldig, dass Dusk eines Tages produziert wird.
11 Kommentare
Inga
Tolle Wohnung!!!
Das ist sooo schwierig mit den Nachttischen! Bist du bei der Nachttisch-Suche rein zufällig auch auf welche ohne Holz gestoßen? Wir haben schon so viel Holz…Muss auch keine Lampe drauf passen, die hängt an der Wand (von bolia).
Liebe Grüße
Inga
Inga
Was hat T9 denn da wieder angestellt ich bin auf der Suche nach einem Nachttisch ohne Holz. Falls du Tipps hast, wäre ich dankbar!
Marlene
T9? Huh? Bei mir wurden beide Kommentare von Dir problemlos angezeigt 😉 Wir haben am Ende einen Nachttisch von Mo Woodwork über Etsy bestellt, aber wie der Name schon verrät, sind die aus Holz. Ich träume heimlich noch vom „Dream“ von Montana, den es in unglaublich vielen Farben gibt, der allerdings auch ein echtes Pfund kostet (https://www.smow.de/angebote/dream.html). Schau doch ansonsten mal bei USM Haller, die sind allerdings auch ein Investment. Ich würde unbedingt bei smallable.de oder made.com gucken… Liebst, Marlene
Carina
Tolle Wohnung. Danke für die Storie
Woher sind die Lampen in Küche und Bad?
Marlene
Danke, Carina! Zu den Lampen im Bad frag ich Theresa noch mal, die über dem Esstisch sind die VL45 Radiohus Pendelleuchten von Louis Poulsen (und unfassbar schön, oder?). Liebst, Marlene
Marlene
Und jetzt auch die Auflösung zu den Lampen im Bad: Sie sind von Rubn (rubn.com). Liebst, Marlene
Sabrina
Unglaublich. Was für eine tolle, tolle Wohnung! Ich musste mir direkt ein paar Fotos in meinen Inspirationsordner speichern – und den Drang hatte ich schon erstaunlich lang nicht mehr. Danke für diese wunderbaren Homestory!
Marlene
Danke dir!
ChrissyVictor
Boah Marlene, was für eine tolle Homestory! Kannst Du davon nicht noch ein paar machen?
Nicole
Mit einem Jahr Verzögerung – aber weißt du woher die oben abgebildeten Wohnzimmermöbel bzw insb der Couchtisch waren? Auch Menu?
Lieben Dank, Nicole
Marlene
Hallo! Da ich aktuell etwa im gleichen Abstand Posts veröffentliche, finde ich einen Jahresrhythmus für Kommentare sehr sinnvoll 😉 Sofa und Couchtisch sind tatsächlich auch von Theresa Rand für Menu, die Serie heißt Septembre. Liebe Grüße!