Als ich vor drei Jahren in Australien war, besuchte ich auch den berühmten Bondi Beach. Blauer Himmel, weißer Sand und Welle um Welle, die sich am Strand brach – es war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nur passte ich nicht so recht in die Szene. Die Jungs waren alle tiefengebräunt, die Haare mit Salzwasser gestylt und sie trugen sonnengebleichte T-Shirts zu ihren langen Board-Shorts. Ein Look, der auf der ganzen Welt kopiert wird. Aber um authentisch zu sein, blieb mir nichts anderes übrig, als sehr viel Zeit am Strand zu verbringen. Schrecklich, ich weiß.
Ein paar Wochen später, nach einem kurzen Abstecher nach Melbourne, verabredete ich mich mit ein paar Freunden am Bondi. Für einen Moment dachte ich, ich wäre am falschen Ort gelandet. Ich konnte nicht glauben, was ich sah. Die langen Surferhosen waren verschwunden, stattdessen trugen sämtliche Männer kurze Shorts, so wie ich sie zuletzt als Junge in den 80ern anhatte. Hinzu kam, dass fast jeder Typ einen Schnurrbart trug. Die Erklärung: Es war Movember, während dem man sich zum wohltätigen Zweck einen Schnurrbart stehen lässt. Keine Erklärung gab es jedoch dafür, wo diese Shorts herkamen. Keiner der Surfläden, in denen ich war, verkaufte sie.
Dann, letzten Sommer, hingen sie plötzlich in allen Läden und ich nahm am Ende des Sommers dieses Paar im Sale mit. Jetzt, wo’s langsam wärmer wird, hab ich sie aus dem Schrank geholt. Ich hoffe nur, ich bin mutig genug, sie auch am Strand anzuziehen.*
*Optional mit dem dazu passenden Schnurrbart.