spruced by marlene

a week in fashion #68: the one with marc jacobs. i mean, MARC JACOBS

Von Marlene | Veröffentlicht am: 14. Mai 2012

„Marlene, am 4. Mai findet in Berlin eine Podiumsdiskussion mit Marc Jacobs statt. Willst du die moderieren?“

Das stand in der E-Mail.

Ich dachte: Ihr seid verrückt!
Ich dachte: Ich hab noch nie etwas moderiert und wir reden hier immerhin von MARC JACOBS.
Ich dachte: Außerdem hab ich nichts anzuziehen!

Ich antwortete: „Natürlich mach ich das.“

Denn wie viele Gelegenheiten gibt es schon, eine Stunde lang Knie an Knie mit einem Designer zu verbringen, dessen Namen ausschließlich in Versalien geschrieben werden sollte? Und so ist es also wirklich passiert, obwohl ich’s immer noch nicht glauben kann: Ich habe am 4. Mai eine Podiumsdiskussion mit Marc Jacobs moderiert, als er für den Designer for Tomorrow Award in Berlin war. Ich. Umgeben von den fünf nominierten Designern. Vor rund 50 Online-Journalisten und Bloggern. Mit Moderationskarten. Und einem Headset. Entschuldigung, während ich kurz ohnmächtig werde.

Ich habe gehört, dass es mir gelungen ist, mein Mikro trotz der Aufregung nicht zu verschlucken. Ich habe allerdings kaum eine Erinnerung an das, was ich gesagt habe. Stattdessen hier einige absolut zuammenhanglose Beobachtungen von diesem unglaublichen Vormittag:

*Marc Jacobs riecht wie ein Wald im Frühling nach dem Regen. Ich war glücklicherweise genug bei Sinnen, ihm vor 50 Leuten nicht am Hals zu schnuppern.

*Der Mann ist bis unter die gebleachten Zähne professionell. Durch und durch amerikanisch. Frage? Antwort! Und zwar charmant, eloquent und unterhaltsam. Völlig egal, was man fragt, er hatte etwas Amüsantes zu sagen. Zum Beispiel: „Marc, was werden Sie beim Met Ball tragen?“ Marc: „Ein Kleid aus Spitze.“

*Das mit dem Kleid war übrigens kein Witz.

*Aber er hat ja auch gesagt: „Ich liebe Aufmerksamkeit. Die Leute lachen immer, wenn ich das sage. Weil es ehrlich ist?“

*Marc Jacobs hat bemerkenswert wohlgeformte Unterschenkel. Hätte ich solche Unterschenkel, würde ich auch ständig Rock tragen. Wenn auch vielleicht nicht dieses Comme des Garcons Kleid aus Spitze. Aber da bin ich wohl allein. Bei Barneys ist der Fummel inzwischen ausverkauft.

*Hochgezogene schwarze Socken in Halbschuhen können bei einem fast 50-Jährigen Mann erstaunlich wenig beknackt aussehen.

*Er ist ja wirklich bald 50. „Aber Sie sehen so jung aus.“ (Habe ich das zu ihm gesagt? Habe ich wohl). Marc: „Mein Geheimnis: Schönheitschirurgie.“ (Hat er das gesagt? Hat er wohl. Auch wenn ich ihm kein Wort glaube. Ich saß nah genug dran, um die Falten zu sehen)

*Gute Maniküre! Besser als meine. Ob es jemandem auffällt, wenn ich mich auf meine Hände setze?

Habe ich seine Maniküre begutachtet? Habe ich wohl:

*Aber warum benutzt er seinen Daumen dazu, mit Spucke einen Fleck von seinem Rock zu entfernen? Habe nur ich das gesehen?

*Als ich ihn ein paar Stunden später noch mal traf, sagte er: „Sie schon wieder! Das hat wirklich Spaß gemacht heute morgen.“

Und jetzt falle ich kurz wieder in Ohnmacht.

Danke, Anna-Lena, für die Beweisfotos!

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8 Kommentare

  1. Peroxide Blonde
    Posted 15. Mai 2012 at 08:29 | Permalink

    Haha this is brilliant!

    Peroxide Blonde
    http://theperoxideblonde.blogspot.com/

  2. Fenke
    Posted 15. Mai 2012 at 12:05 | Permalink

    sounds like you did everything right – from witty remarks to NOT buying that hideous lace dress.

  3. Sendy
    Posted 17. Mai 2012 at 11:26 | Permalink

    Coooooool!!!!!!

Ein Trackback

  1. Von Freunde des Schmucks — Alexa Peng am 23. Mai 2012 um 08:47
  2. Von vonhey auf spruced/Slomo | vonhey Blog am 23. Mai 2012 um 08:51
  3. Von in the front row with stella mccartney am 15. Juli 2013 um 17:09

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