Goldenes Laub, heiße Schokolade auf dem Sofa, endlose Portionen Eintopf und dieses Licht, in dem alles und alle besser aussehen – jedes Jahr um diese Zeit vergesse ich, wie der Winter in Berlin ist, weil der Herbst eine Zaubershow auf die Bühne legt. Da ich noch früh genug darüber nachdenken werde, wie ich am geschicktesten zehn Lagen Thermal-Unterwäsche unter meinen Klamotten verstecke, freu mich jetzt über diese umwerfend schöne Jahreszeit. Und die Lieblingsdinge, die ich gerade trage.
Dieser Mantel von Zara ist so etwas wie die smarte Variante des Morgenrocks und ich liebe alles daran. Er ist unglaublich weich und locker, trotzdem sieht man darin nicht aus, als sei man im Bademantel unterwegs. Und er trägt den schönen Farbton Karamell, der auch sonst gerade viel zu sehen ist (Karamell = das gute alte Camel, kriegt bloß jede Saison einen neuen Namen). Eine gute Ergänzung zu den üblichen Herbstfarben Grau, Blau und Schwarz, die man genau so gut kombinieren kann, dabei aber weniger erwartbar ist. Am liebsten trag ich den Mantel gerade zu einem dunklen Rollkragenpullover und Jeans. Als Cardigan über einem leichten T-Shirt geht er auch zuhause – ganz wie ein Morgenrock.
Sehet! Die heilige Dreifaltigkeit der Jeans: mid-rise (bedeutet: hebt den Hintern an, was nie falsch ist), slim-cut (bedeutet: nachsichtiger als skinny) und ankle-length (bedeutet: Tschüss, Hosenwurst am Köchel). Sogar der Name stammt von einem göttlichen Ort: „The Paris“, von MiH Jeans. Ich trag sie in midnight blue.
Bevor ich mir in ein paar Monaten meinen vertrauten Acne „Canada“ Schal umwickel, sind mir erstmal leichtere Tüchern lieber. Diesen Schal von Lala Berlin habe ich mir letztes Jahr gekauft, bei Bimba y Lola und & Other Stories gibt es gerade eine Auswahl von Tüchern und Schals, die eine Entscheidung schwer machen.
Wenn man wie ich vor allem Blau, Grau, Schwarz und Camel, tschuldigung, Karamell trägt, wird’s einem ab und zu mal langweilig. Dagegen wirkt schon so etwas Kleines wie ein Bandana. Ich trag dieses abwechselnd als Halstuch, Haarband und Gürtel. Gefunden hab ich’s in einem Army-Laden auf der Danziger Straße. Von Margaret Howell gibt es gerade die Luxus-Version aus Seide. Den Duft von Balenciaga trage ich erst, wenn es schon um fünf dunkel wird. Er duftet wie ein Salon mit Samtvorhängen, in dem die Dame des Hauses bei Kerzenschein Klavier spielt.
Letztes Jahr habe ich den Cashmere-Pullover mit V-Ausschnitt von Zara in zwei Farben gekauft und beide ständig getragen. Dieses Jahr hab ich den Pulli mit Rundhalsausschnitt genommen und mag ihn gar nicht mehr ausziehen.
Ein paar leichtere Pullover sind immer nützlich, um sie unter einem dicken Mantel in Lagen zu tragen. Ich finde immer welche bei All Saints (in der Männerabteilung), & Other Stories und Fillipa K. Wenn Geld keine Rolle spielte, würde ich es für Strick von Vince ausgeben. Da es das aber tut, besuche ich The Outnet, wo es gerade eine gute Auswahl von Joseph und American Vintage gibt. Meine nächste Maniküre trägt diese Farbe: „La Moss“ von Butter London.
Ich habe letztes Jahr mehr Zeit damit verbracht, das Für und Wider der Acne „Almas“ abzuwägen als ich sinnvoll begründen könnte. Am Ende habe ich sie gekauft, obwohl sie erstmal nicht wie die vernünftigsten Herbststiefel wirken. Es hat sich dann herausgestellt, dass sie vielseitiger sind als erwartet und zusammen mit einem Paar Chelsea Boots von Cos (die glücklicherweise jede Saison neu aufgelegt werden), brauchte ich den ganzen Winter lang keine anderen Schuhe. Falls sie diesen Winter nicht auch noch überstehen, wäre ich versucht, neue Stiefel von Whistles zu kaufen, die wunderschön zeitlos sind.
„The Jenny“ Collegejacke von James Castle. Alternativlos. Ich stell mir vor, dass ich die für die nächsten zehn Jahre trage.
Und was steht bei euch auf der Einkaufsliste für den Herbst?
11 Kommentare
Julia
Liebe Marlene,
wie immer eine tolle Auswahl! Da ich den Zara-Pullis nicht trauen mag, habe ich mir dieses Jahr einen Boyfriend-Cashmere-Pulli von J. Crew gegönnt. Beste (und größte) Investition war aber diese wunderbare Strickjacke von Won Hundred , ohne die ich Kopenhagen nicht verlassen konnte, weil gefühlt alle Kopenhagerinnen so eine schicke lange Jacke trugen. Als nächstes spare ich auf den Canada Schal – und seit heute dann auch auf The Paris, die klingt super.
Liebe Grüße
Julia
Julia
Ach, und ich vergaß: Mein liebstes Herbstaccessoire ist natürlich meine neu erworbene Nora in Burgundy von James Castle.
Marlene
Yay!!!
Marlene
Liebe Julia, ich war auch erst skeptisch, ob Cashmere von Zara was taugt, aber die Pullis haben sich super gehalten. Andererseits: J. Crew ist ja immer ein gute Wahl. Mir geht’s immer genau so, wenn ich in Kopenhagen war: es MUSS was mit zurück, was die Frauen dort tragen. Der Dänninen-Effekt! Alles Liebe
tina
Ist der Mantel auch etwas für etwas kleinere? Bin 1,65 und oft sehen die langen Mäntel bei mir blöd aus.
Marlene
Hey Tina, ich bin 1,70m und trage den Mantel in M. Er geht mir bis zum Knie, könnte mir also gut vorstellen, dass er für Dich entweder in dieser oder eine kleineren Größe nicht zu lang wäre. Er ist zwar relativ voluminös, das steht ihm durch den weichen Stoff aber gerade gut. Man fühlt sich darin wirklich wie in einem dicken Badetuch, herrlich. Hoffe, ich konnte Dir helfen! Marlene
Norma
Liebe Marlene, immer wieder schön von Dir zu lesen.
Sag mal bitte, was das für eine tolle Tasche auf dem zweiten Bild ist – sie wird leider gar nicht erwähnt…meiner Meinung nach zunUnrecht.
Danke.
Freue mich jetzt schon auf Dein/mein/unser nächstes Mal.
Liebe Grüße, Norma
Marlene
Danke, liebe Norma! Die schöne Tasche ist ein Erbstück von meiner Mama, leider kann man sie also nicht mehr kaufen. Sorry! Alles Liebe, Marlene
Julie
Wie lustig, wir waren letztens für ein paar Tage in Berlin und auch in dem Army-Laden. Er hatte eigentlich noch nicht geöffnet, aber die Besitzerin hat uns trotzdem stöbern lassen. Herrlich entspannt!
Marlene
Ja, oder? Seltsamer Laden, aber ich mag ihn irgendwie sehr. Hoffe, ihr hattet auch sonst eine schöne Zeit!
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