Worum geht’s? Um den Rollkragenpullover. Lange dagegen gewehrt, jetzt doch aufgegeben.
Was war denn gegen ihn einzuwenden? Jeder Rollkragenpullover, den ich als Kind getragen habe. Gut, war vielleicht nur einer. Aber der hat ständig gekratzt, war immer zu eng und hat an der Schule irgendeiner, der Anspruch auf Coolness erhob, einen Rolli getragen? Natürlich nicht. Sobald statt meiner Mama ich darüber entscheiden durfte, wie oft ich im Winter eine Erkältung bekomme, habe ich keinen mehr getragen – und war dafür sehr oft erkältet.
Und warum nun doch? Dieses Bild von Phoebe Philo. Und dieses. Dann wäre da auch noch dieses. Vor ein paar Tagen habe ich mich mit einer Kollegin über sie unterhalten. Zusammengefasst lief das Gespräch so: Ich: „Man möchte so gut wie alles tragen, was sie entwirft.” Kollegin: „Man möchte alles tragen – und darin aussehen wie sie.” Sie befreit den Rollkragenpullover aus der Spießigkeit, stattdessen sieht er erwachsen und lässig aus. Es hilft, wenn man dazu einen über absolut alles erhabenen Gesichtsausdruck trägt wie sie. Falls man den gerade nicht zur Verfügung hat, führt Philo auch vor, wozu der Rolli noch taugt: um sich an miesen Tagen darin zu verstecken. Und um zu testen, wie man mit einem Bob aussähe.
Und weiter? Nicht alle Rollkragenpullover sind gleich. In weiß und aus dünner Baumwolle käme er bei mir nur unter eine Skijacke – egal, was Steve McQueen dazu zu sagen hätte. Schön wäre einer aus grobem Strick, mit Zopfmuster und weit sitzend. Noch schöner aus dünner Wolle, auch der nicht zu eng. Stellt sich heraus, dass so einer sehr gut zu einer Hochwasserhose passt, die ich zuletzt auch mit 12 getragen habe.
Gibt’s noch einen Grund für den Rollkragenpullover? Audrey Hepburn in Funny Face.
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