Ich bin vielleicht für die Mode nach Paris gefahren, aber ich komme ganz sicher fürs Essen zurück. Da war die tarte tatin bei Ladurée, mit der ich mir eine halbe Stunde Zeit gelassen habe, weil ich es kaum ertragen konnte, beim letzten Bissen anzukommen. Das Traditionnelle vom Bäcker gegenüber, den uns unsere Gastgeberin als besten im Viertel versprochen hatte und sie hatte Recht. Die Eclairs und Küchlein und Croissants. Und sogar einfach bloß die galettes au beurre frais aus dem Supermarkt.
Aber vor allem war da das Abendessen bei Chez Janou. Roey hatte mir den Tipp gegeben, aber dann war es plötzlich mein letzter Abend und ich dachte eigentlich: Ich schaff’s nicht mehr – als meine Freundin Ines genau diesen Laden für unser Abschiedsessen vorschlug. Ein Glück. Bei Chez Janou wird klassisch französische Küche serviert, auf die es sich lohnt zu warten. Denn warten wird man. Wir hatten keinen Tisch reserviert, war aber egal, denn schon die kleinen Oliven, die uns der – beruhigend aufgeblasene – Barmann hinstellte, waren köstlich. Auch sonst schien das Warten keinen zu stören, die Gäste fanden Platz wo sie konnten oder nahmen einfach eine Flasche Wein mit auf die Straße und genossen den gewöhnlichen Montagabend als sei er eine große Samstagnacht. Irgendwann nahmen wir unter alten Filmplakaten in dem gemütlich beleuchteten Restaurant Platz, wo wir einander vor lauter Geschnatter und Lachen kaum verstehen konnten. Das machte aber auch nichts, wir redeten einfach ein bisschen lauter. Mein Entrecote war exzellent (wobei ich mir immer noch fast wünsche, ich hätte Ines Risotto bestellt. Nächstes Mal…) Und dann: die Mousse au Chocolat. Ich bestellte, aber der Kellner brachte trotzdem ungefragt zwei Löffel. Und dann stellte er eine Planschbecken-große Schüssel mit dem Dessert auf unseren Tisch, von der wir uns für sieben Euro so viel auftun konnten wie wir wollten. Ja: SO VIEL WIR WOLLTEN. Und zwar schnell, bevor der Kellner die Schüssel wieder wegnahm. Die Mädchen am Tisch neben uns guckten sich das an und bestellten sofort das gleiche. Und da saßen wir dann, lächelten uns über die Tische an, Fremde, aber Komplizen an diesem Abend bei diesem Essen in dieser Stadt – glücklich.
Und das mache ich dieses Wochenende: Mousse au chocolat. Es gibt Millionen Rezepte, und ich freu mich über eure Empfehlungen, aber ich fang mal mit diesem Rezept von Raymond Blanc an.
Habt ein schönes Wochenende! Angefangen mit den Glückspaketen, die Okka und Steffi für euch geschnürt haben.
4 Kommentare
Steffie
that sounds soo nice your visit to „chez janou“!!! have to go there next time I am in Paris… but mousse au chocolat is always good!!! especially when it’s starting to be fall!!! Have a nice weekend!
Marlene
Yes, you MUST go. There might have been a few too many Americans there for the barman’s taste, but to me the place felt like pure Paris.
sidsel
dude, i’ve been to Chez Janou, years ago. never knew what is what called, but was dining out with a group and of course the two fashion models were the ones sharing the bowl au mousse! yummm
Marlene
I knew it! No-one can resist that mousse.