Frohes neues Jahr! Und ein Prost auf ein champagnerseliges, rundherum glückliches 2016.
Ich habe die Feiertage mit meinen Jungs auf dem englischen Land verbracht, was auf die bestmögliche Art komplett langweilig war. Wir haben viel gegessen, wir haben viel geschlafen, dann haben wir noch mehr gegessen, noch mehr geschlafen, und hatte ich erwähnt, dass wir gegessen haben? Viel. Heut früh wieder in Berlin aufzuwachen war ein kleiner Schock. Wir sind benommen durch die Wohnung getapst, etwas überfordert davon, dass Kindergarten und Arbeit wieder losgehen, und komplett überfordert davon, raus in die Kälte zu müssen, ganz ohne warme Crumpets mit Butter zum Frühstück.
Aber eigentlich mag ich diese Zeit des Jahres, wann man sich aus dem Faultierschlaf aufrüttelt und alles frisch und voller Möglichkeiten ist. Mag sein, dass ich keinen meiner guten Vorsätze halte, den ersten habe ich sogar schon gebrochen. Aber welcher vernünftige Mensch fängt auch am ersten Montag im Januar mit einem neuen Fitnessprogramm an, ohne warme Crumpets mit Butter als Belohnung? Genau. Keiner. Glücklicherweise ist einer meiner anderen Vorsätze, dieses Jahr nicht so streng mit mir zu sein.
Ich versuche eh, Vorsätze als generelle Richtlinie statt als strikte Regeln zu sehen. Kein Witz. Eine Erinnerung daran, wo und wer ich in einem Jahr gerne wäre. Pläne machen gibt mir Energie, auch wenn am Ende nicht alle Pläne aufgehen. Ein Vorsatz, der mich schon seit ein paar Jahren begleitet, und den ich mir mit allem Jahresanfangsoptimismus auch 2016 wieder vornehme, ist, smarter einzukaufen. Weniger, aber besser. Darüber nachzudenken, was ich brauche und wie oft ich etwas tragen werde, bevor es in der Einkaufstüte verschwindet. Auf Teile zu sparen, die ich wirklich mag.
Vermutlich werde ich vom Weg abkommen, bei Zara abbiegen und mit drei Trendteilen wieder rauskommen, von denen ich nicht mal ahnte, dass ich sie brauche, bevor ich in den Laden gegangen bin. Kann auch glücklich machen. Noch glücklicher macht mich, für etwas Geld auszugeben, dass mich länger als eine Saison begleiten wird. Gerade habe ich bei den Sales in London den perfekten Jumpsuit gefunden, einer, nach dem ich gesucht habe, seit ich vor Jahren dieses Foto von Phoebe Philo gesehen hab. Er ist von Joseph, was bedeutet, dass der Preis auch mit Rabatt noch saftig war, und ich werde ihn sicher nicht jeden Tag tragen. Aber als ich ihn anzog, wusste ich sofort, womit aus meiner Garderobe ich ihn kombinieren würde. Und, entscheidender, ich sah eine Frau im Spiegel, die meiner Vorstellung von der Frau, die ich gerne wäre, ganz schön nah kam.
Das hat mich auf die Idee gebracht, das neue Jahre mit einer neuen Reihe zu starten: „something to save for“, in der ich Teile vorstelle, die etwas besonderes und wie ein Geschenk sind, das man sich selbst macht. Von denen man nicht nur denkt, dass sie zum eigenen Stil passen, sondern den eigenen Stil aufs Podest stellen und ihm eine Goldmedaille um den Hals hängen.
So ging es mir, als ich zum ersten Mal die Ohrringe von der dänischen Marke Kinraden sah. Sie sind zart, wie die gesamte Schmucklinie, und einzigartig, nicht nur im Design, sondern in der Verwendung von Materialien. Kinraden arbeitet mit wiedergewonnenen Edelmetallen und mit Mpingo-Holz statt Schmucksteinen. Ja, die schwarzen Diamanten im Bild ist tatsächlich geschliffenes Holz. Doll, oder? Diese Ohrringe bis nächstes Jahr um diese Zeit als Geschenk an mich selbst – ein Vorsatz, den ich sogar halten könnte.
2 Kommentare
Julia
Liebe Marlene,
ein guter Vorsatz, der auch auf meiner Richtlinien-Liste steht. Ich habe zwischen den Jahren etwas gearbeitet und mir von dem zusätzlichen Geld den grauen Isabel-Marant-Rolli im Sale gegönnt. Hast du inzwischen ein Mittel gegen das Fusseln gefunden?
Liebe Grüße & frohes Neues!
Julia
Marlene
Liebe Julia, mit dem Pullover kann das Jahr nur gut anfangen! Gegen die Fusseln habe ich bisher nur ein Mittel ausprobiert: radikal abrasieren (den Rasierer gab’s für circa 2,99 bei Rossmann). Ich überlege aber, ob ich ihn nicht entweder in die Reinigung gebe oder in die Tiefkühltruhe stecke – soll beides angeblich Fusselbildung vermeiden, denn das Teil wollt wie eine Katze in der Mauser. Eine Freundin hat mir mal die Kleiderkämme, entweder mit Kupfer oder Bimsstein, von Manufaktur empfohlen. Was man nicht alles für einen schönen Pullover tut… Liebst, Marlene