spruced by marlene

So. Jetzt aber.

Nachdem ich letztes Jahr drei Monate lang nicht bloggen konnte, hatte ich mir fest vorgenommen: Das kommt nicht wieder vor. Ist es auch nicht. Dieses Jahr habe ich es geschafft, VIER Monate lang nicht zu bloggen. Ist überhaupt jemand da, der das hier list?

Falls ja: Hey! Schön, dass ihr noch da seid. Vielleicht kennt ihr das ja auch, dass man sich vieles vornehmen, aber nicht alles planen kann. Und so sehr ich mich zwischendrin geärgert habe, dass nie die Zeit zum Bloggen blieb, sind die ungeplanten Dinge, die ständig dazwischen kamen, ziemlich gut.

Nein, wir bekommen kein zweites Kind. Aber ich habe ein anderes Baby auf die Welt gebracht. Mein Buch. Mein ehrlich eigenes und voll echtes Buch. Ich habe vor ein paar Wochen die letzten überarbeiteten Manuskriptseiten und Bilder abgegeben und kann immer noch nicht ganz glauben, dass es erscheinen wird. Das muss es aber wohl, wenn man online schon das Cover sehen kann. Es heißt Stilvoll, ich hab’s geschrieben und war irre genug, es auch zu fotografieren. Selbst mit übermüdetem Blick finde ich, dass es ganz schön toll geworden ist. Und das liegt an den ganz schön tollen Frauen, die ich dafür interviewt habe und die sehr smarte, überraschende, will-man-sich-auf-ein-T-Shirt-sticken Einsichten über guten Stil teilen. Zwischendrin habe ich versucht, auch ein paar schlaue und hoffentlich lustige Sätze zu Mode aufzuschreiben. Das Buch erscheint am 12. September. Bestellen kann man es schon jetzt.

Das andere ungeplante Ding, das dazwischen kam: Wir haben eine Wohnung gekauft. Auch das kann ich immer noch nicht ganz glauben. Besonders, da in der Wohnung aktuell noch kein Boden liegt und Kabel von der Decke hängen. Statt mir darüber den Kopf zu zerbrechen, studiere ich gerade die ganze Zeit die Farbkarte von Farrow & Ball und gebe in Gedanken Geld aus, das wir nicht mehr haben. Weil wir eine verdammte Wohnung gekauft haben!

Ganz egal, was 2016 also noch so mit uns vorhat, es wird sich ganz schön ins Zeug legen müssen, um bei den völlig verrückten, von Schlafentzug bestimmten und dennoch sehr großartigen ersten fünf Monaten mitzuhalten.

Etwas, was ich mir schon jetzt und fürs neue Zuhause gegönnt habe, ist ein Abo von Bloomon. Wurde bisher fünf Mal geliefert und kein Mal waren Sträuße dabei, die ich mir nicht so ähnlich im Laden ausgesucht hätte. Besonders mag ich allerdings, dass man die Sträuße sehr gut auseinander pflücken und auf mehrere Vasen verteilen kann.

Was beim langsamen Ausmisten der alten Wohnung auffällt: Ich habe ein Duftkerzen-Problem. Problem deshalb, weil ich längst abgebrannte Kerzen für die schönen Gläser behalte, die selbstverständlich alle mit umziehen müssen. Neu in der Sammlung: Parc de Buttes-Chaumont von der französischen Marke Kerzon. Als Extra zur Kerze gibt es kleine Duftpäckchen, die ich in der Handtasche mit mir herumtrage, weil ich dadurch noch mal lieber öffne. Gefunden in dem bezaubernden Berliner Laden Papier Tigre.

Noch ein bezaubernder neuer Laden in Berlin: April First. Den hat die Besitzerin Carolin Dunkel so schön eingerichtet, dass man direkt einziehen möchte. Ihre unfehlbare Auswahl von romantisch angehauchten Marken wie Ulla Johnson, M.i.h Jeans, Mes Demoiselles, Hironae und Mother Denim dürfte auch gleich mitkommen.

Einen der besten Abende der letzten Monate habe ich mit einer Freundin an der Bar des Cecconi’s verbracht. Wir haben guten Wein getrunken, viel erzählt, Burrata gegessen, der uns beide sprachlos vor Glück gemacht hat, wir haben den Köchen beim Schnipseln zugeguckt und den anderen Gästen beim Schönsein, am Ende haben wir einen Schnaps getrunken, der nicht hätte sein müssen, aber gerade deshalb eben doch. Beim nächsten Mal bestelle ich zum Dessert allerdings die Profiteroles mit Pastazieneis, die sagenhaft sein sollen.

Als mein Papa zum ersten Mal meine neue Sonnenbrille sah, fragte er: „Ist das eine 3D-Brille?“ Was ich hätte antworten sollen: „Besser, Papa. Das ist Céline vision.“ Gefunden habe ich sie auf Vestiaire Collective. Mir fehlt oft die Geduld, online nach Second-Hand-Schnäppchen zu suchen, aber hier hat sich’s gelohnt.

Kein Schnäppchen, dafür eine Belohnung fürs abgegebene Buch (und dafür, dass ich seit kurzem so alt bin, dass ich mir zum Geburtstag selbst Schmuck schenken kann): Die Paniers-Doré-Ohrringe von Anissa Kermiche, die auch sonst wahnsinnig charmanten Schmuck macht.

In die Bilder, die Cass Bird von Sienna Miller in der neuen Ausgabe von Porter Magazine gemacht hat, möchte man eintauchen. Gekauft bei meinem Lieblings-Zeitschriftenladen Soda.

Überhaupt: Cass Bird. Ihre Aufnahmen aus der Damentoilette – ja, der Damentoilette – beim Met Ball muss man ganz einfach lieben.

Wenn man gelesen hat, wie David Sedaris über Mode schreibt, will man nie wieder selbst ein Wort über Mode schreiben. Man will sich nur noch verneigen. Bitteschön, „The Perfect Fit“ im New Yorker.

Thelma & Louise, 25 Jahre später. Wobei ich mich weigere zu glauben, dass es wirklich schon 25 Jahre sind.

Noch so ein ewiger Lieblingsfilm ist Almost Famous. Von Regisseur Cameron Crowe gibt es nun eine neue Serie, Roadies, und allein der Titelsong des Trailers – Hard Sun von Eddie Vedder – macht Gänsehaut.

Werde ich verschenken, wenn es das nächste Mal eine besondere Freundin zu beschenken gibt: Kekse von So Bang Paris. Kekse? Kunstwerke!

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich beauty tutorials zuhause umsetze steht in genau umgekehrten Verhältnis dazu, wie gerne ich sie mir angucke. Das habe ich mir besonders gerne angeguckt: „Five Fashion Hairstylists on How to Create Casual Buns“.

Drei frische Labels aus den USA, die ich endlos auf Pinterest speichern könnte: Khaite, von den entsetzlich coolen Macherinnen von The Line. La Ligne, eine Marke, die aus der Liebe zu Streifen entstanden ist. Und Dôen, die Bohemien-Mode machen, wie man sich die Siebzigerjahre in Kalifornien vorstellt.

Ich rechne damit, dass ich Justin Timberlakes Can’t Stop the Feeling am Ende des Sommers nicht mehr hören kann. Bis dahin drehe ich es aber mindestens einmal am Tag LAUT auf und tanze durch die Wohnung.

Ich rechne dagegen nicht damit, in nächster Zeit von Tom Hiddleston genug zu bekommen. Die Serie The Night Manager ist quasi sein Bewerbungsschreiben dafür, als der nächste James Bond gecastet zu werden. Halleluja!

Hatte ich Tom Hiddleston erwähnt?

Ich wollte doch noch Tom Hiddleston erwähnen.

Wirklich. Erinnert mich bei Gelegenheit daran, euch von Tom Hiddleston zu erzählen.