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nué

Von Marlene | Veröffentlicht am: 4. Februar 2013

Nach den Modewochen in Stockholm und Kopenhagen bin ich wieder in Berlin und zurück aus dem Paralleluniversum „Fashion Week“. Ich bin mir dort tatsächlich öfter vorgekommen wie eine Außerirdische. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: es ist schierer Luxus, dass ich mir fünf Tage lang Mode angucken darf und dafür bezahlt werde, mir ernsthaft Gedanken darüber zu machen, welche Hosenlänge nächste Saison „wichtig“ wird. In schnieken Restaurants zu essen, schöne Menschen zu fotografieren, in der ersten Reihe Platz zu nehmen. Ich hoffe in solchen Momenten, dass mir daran nie die Freude vergeht oder dass die Aufregung weniger wird, wenn die Lichter vor einer Schau ausgehen und das erste Model im Scheinwerfer den Laufsteg betritt. Denn wenn man von morgens bis abends von Mode umgeben ist, kann man ihr leider schnell überdrüssig werden.

Gleichzeitig fällt es schwer wieder aufzutauchen, wenn man erstmal in die Welt einer Fashion Week abgetaucht ist. Dann hört man sich plötzlich Dinge sagen wie „Bermudashorts sind der neue Rock!“ Dann meint man, man bräuchte unbedingt auch die Alma Boots von Acne, weil alle, also ALLE, schönen Skandinavierinnen sie auch tragen. Dann lächelt man den PR-Mann, dessen Gehabe man unerträglich findet, trotzdem zuckersüß an, weil man in die Schau will, obwohl man ihm lieber eine scheuern würde (ich kam rein und das Schauspiel hat sich für eine wirklich schöne Schau sogar gelohnt). Dann steckt man mittendrin und wenn man sich dabei selbst zusieht, denkt man trotzdem: man müsste noch viel besser angezogen, noch dünner, noch wichtiger sein. Denn komplett zugehörig fühlt man sich nicht. Also: ich nicht. Muss ich auch nicht. Ich hätte mir im Gegenteil am Wochenende nichts Besseres vorstellen können als nach diesem Ausflug auf einen exotischen Planeten wieder zuhause in Jogginghose auf dem Sofa zu sitzen und Avocadosandwiches zu essen. Und nebenbei hunderte Bilder durchzugucken, die ich in der letzten Woche gemacht habe. Mir ist dabei noch mal aufgefallen, wie viele tolle Dinge ich gesehen habe, wie hingerissen ich von bestimmten Kollektionen war, wie sehr ich zum Beispiel die, jawoll, Hosenlänge bei Carin Wester mochte. Bevor ich euch das alles zeige, wollte ich euch zuerst in einen Laden in Kopenhagen mitnehmen, in dem ich mich jedes Mal wieder in Mode verknalle.

Nué ist nicht größer als ein großer Kleiderschrank. Erster Gedanke beim Betreten: hübsch, hier ist es so gemütlich eingerichtet wie in einem Mädchenzimmer. Die Sachen hängen an Drahtbügeln ziemlich wild durcheinander, so als hätten drei Freundinnen gerade Modenschau in ihrer Garderobe gespielt. Zweiter Gedanke: dolle Garderobe! Hier hängt Carven neben Kenzo neben Stella McCartney neben der eigenen Marke Nué Notes, dazwischen liegen Taschen von Marc Jacobs und Schmuck von Aurélie Bidermann. Gerade günstig kommt man bei Nué also nicht weg. Dafür ist die Beratung sehr charmant und die Stimmung ausgelassen gut. In der halben Stunde, die ich im Laden verbracht habe, kam alle fünf Minuten noch eine rotwangige Dänin rein (so viele Frauen, so wenig Platz zum Fotografieren). Eine war von den Alma Boots, die ich dort natürlich anprobieren musste, so begeistert, dass ich sie beinahe gekauft hätte. Zum Glück gab es sie nicht in meiner Größe. Während der Fashion Week sitzt das Geld nämlich in etwa so locker wie Größe 40 bei einem Laufstegmodel.

Nué ist im Gammel Kongevej 111. Es gibt noch einen zweiten, größeren Laden in der Innenstadt: Another Nué, Krystalgade 3.

Und da ihr schon mal hier seid, dann geht gleich noch ein Stück den Gammel Kongevej Richtung Innenstadt weiter und biegt rechts in den Værnedamsvej ab, eine meiner Lieblingsstraßen in Kopenhagen. Da gibt es das Café Granola, den Concept Store Playtype, den Designshop Dora, das Restaurant Les Trois Cochons, den schönen Blumenladen Blomsterskuret und, am Ende der Straße, die Bäckerei Lagkagehuset. Denn bevor man in Kopenhagen nicht mindestens ein Tebirkes gegessen hat, darf man die Stadt ganz einfach nicht verlassen.

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15 Kommentare

  1. Ilmarie
    Posted 5. Februar 2013 at 09:55 | Permalink

    Mir ist das kritische Blinzeln Deinerseits hier sehr sympathisch 🙂
    Überhaupt, Du macht es irgendwie anders, Dein Blog ist anders, ich mag ihn sehr!

    • Marlene
      Posted 5. Februar 2013 at 12:32 | Permalink

      Ha! Alexa, vielen Dank. Tut gut zu hören. Und freut mich, dass es Dir hier gefällt!

  2. Kerstin
    Posted 6. Februar 2013 at 10:37 | Permalink

    Hallo Marlene!

    Jetzt bin ich nach der Beschreibung so neugierig auf den Laden, aber kann die Bilder leider nicht sehen… (nur das kleine blaue Kästchen mit dem Fragezeichen)

    Beim Post davor und danach gibt es komischerweise kein Problem.

    Auf jeden Fall ist nach den vielen guten Tipps jetzt dringen wieder ein Ausflug nach Kopenhagen fällig ;o)

    • Marlene
      Posted 6. Februar 2013 at 10:46 | Permalink

      Liebe Kerstin, danke für den Hinweis! In Firefox sieht man die Bilder 1a, aber wenn ich die Seite in Safari aufrufe: Fragezeichen. Kümmer mich gleich mal darum, das zu beheben. Denn die Bilder sollst Du natürlich sehen! Ich könnte auch schon wieder nach Kopenhagen, dabei war ich ja gerade erst da. Großartige Stadt. Alles Liebe, Marlene

  3. anne
    Posted 8. Februar 2013 at 21:23 | Permalink

    …ganz genau, das macht spaß zu lesen 🙂

  4. Christina
    Posted 21. Februar 2013 at 15:40 | Permalink

    Just had lunch in Cafe Granola – great tip!

    • Marlene
      Posted 22. Februar 2013 at 10:05 | Permalink

      So glad you liked it! Let me know how the rest of your trip to the Great North went, I’d love to hear your own tips…

      • Christina
        Posted 12. April 2013 at 04:23 | Permalink

        So sorry Marlene, just noticing your reply now!

        For fashion I adored the range at Nue (almost bought a Kenzo jumper and Acne’s Alma boots on the spot!), Wood Wood and Stig P (grabbed a beanie and a scarf by FWSS and a necklace by Maria Black).

        As expected Copenhagen was a mecca for homewares and I spent many hours in Hay House and Stilleben admiring their beautiful contemporary Danish pieces. A couple of colourful modular trays from the Kaleido range at Hay House are now proudly displayed on my bedside table 🙂

        The many food options did not disappoint but my favourite (along with Cafe Granola!) was Schnnemann for amazing open sandwiches – so delicious and the atmosphere was utterly charming.

        And finally, the Louisiana Museum of Modern Art and the beautiful Round Tower were unmissable – I can’t wait to go back!!

  5. alma
    Posted 18. Juni 2013 at 16:01 | Permalink

    hach
    den gedanken hatte ich neulich auch.
    in den namensvetter geschlüpft- jaja, so schön, so teuer.
    und: zum glück saßen sie nicht recht.
    geld gespart – und jetzt, da find ich sie nur noch schön und betrachte sie lässig aus der ferne.

    • Marlene
      Posted 20. Juni 2013 at 12:01 | Permalink

      Genau so muss man das sehen: Geld gespart. Wobei die Schuhe mit dem eigenen Namen ja schon nicht übel sind…

Ein Trackback

  1. Von a quick flirt am 8. Februar 2013 um 17:22
  2. Von konk am 2. April 2013 um 12:46

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