Der größte Vorteil daran, von zuhause zu arbeiten ist selbstverständlich, dass ich unbegrenzt viele Schüsseln Smacks essen kann – und mich niemand dabei sieht!
Ein weiterer Vorteil ist, dass ich ab sofort in diesem Zimmer arbeiten werde. Ich dachte, ich zeige euch den Raum, bevor der Tisch vor lauter Müslischüsseln, ich meine natürlich: vor lauter Arbeit nicht mehr zu sehen ist. Als ich mich dazu entschloss, aus dem Büro, in dem ich im letzten halben Jahr einen Platz gemietet hatte, wieder auszuziehen um Geld zu sparen, beschloss ich auch, zuhause ein echtes Bürozimmer einzurichten, statt an einem kleinen Schreibtisch hinter dem Sofa zu schreiben wie vorher. Der Schreibtisch war in Ordnung. Nur das Sofa war viel zu einladend für ein Nickerchen nach einer Portion Smacks. Ich stellte mir ein Zimmer vor, das mich hoffentlich dazu motivieren würde, weniger Zeit zu vertrödeln und selbst an Tagen, an denen ich blöden Papierkram erledigen müsste, davon abhalten könnte, nicht automatisch in Richtung Sofa abzubiegen. Mit einem großen Tisch, den ich auch als Esstisch nutzen kann.
Ah, der Tisch.
Ich kann nicht ganz fassen, dass ich ihn tatsächlich selbst gebaut habe. Gut, mit Expertenhilfe von Papa. Trotzdem, ich habe geschliffen, gebohrt, gewachst. Doch so sehr mir diese Arbeit Spaß gemacht hat, so sehr ich das Resultat liebe, kann ich nicht so tun, als hätte ich gewusst, dass ein Handwerker in mir steckt. Mir blieb schlicht nichts anderes übrig. Habt ihr eine Ahnung, was ein vernünftiger Tisch kostet? Ich nicht, bis ich anfing mich nach einem umzuschauen. Als ich zum circa fünften Mal in einem Laden stand und mich fragte, ob der Typ mir gerade den Preis für einen Tisch oder ein ganzes Haus genannt hatte, war klar: dann eben DIY. Die extra Motivation kam von Ari und Rainer, die sich einen Esstisch gebaut und mir Holz Possling empfohlen haben, neuerdings mein Lieblingsladen. Mein Design-Guru Steffi hat bei Hay Tischbeine aus Metall entdeckt, die genau waren, wonach ich gesucht hatte. Dann musste ich mir nur noch das Design überlegen, das Material kaufen und Zuhause anrufen: Papa, was würdest du davon halten, nach Berlin zu kommen und einen Tisch zu bauen? Ohne seine Hilfe wär’s nicht gegangen. Danke, Papa.
Der Tisch zog als letztes ins Büro ein.
Zuerst kamen die Stühle, die ich in dem schönen Vintageladen Magasin für einen erstaunlich guten Preis gekauft habe. Zu den alten dänischen Stühlen kam ein neuer Print aus Schweden, auf eBay entdeckt.
Dann habe ich Bilder gerahmt, eine Mischung aus Ausrissen und meinen eigenen Fotos, wie dieses, das ich vor ein paar Jahren in Paris geschossen habe.
Ich habe Verwendung für meine albern große Kollektion von kleinen Vasen gefunden.
Jetzt fehlen noch Regale für meine Kamera-Ausrüstung – die alte Mamiya ist ein Erbstück von Papa –, zwei Tonnen Bücher und ein Versteck für all den Bürokram, den ich nicht jeden Tag sehen will.
Noch was? Ja, die neuen Lampen in Kupfer von Bolia müssen aufgehängt werden. Kleinigkeiten also. Für jetzt ist das Büro fertig. Wollt ihr den Tisch noch mal sehen? Ich schon. Und da Montag ist, sollte ich mich jetzt dran setzen und arbeiten. Habt eine schöne Woche.
29 Kommentare
Marleen
Wieso ist denn da nirgends der obligatorische Winterstaub?
Ich mag jedes Bild, Smacks und dass du Tische bauen kannst.
Marleen
Marlene
Das ist der Vorteil am Renovieren: Der Winterstaub wird durch Baustaub ersetzt und der dann schnell aufgesaugt. Aber auch nur, damit das Zimmer hübsch fotografiert werden kann. Wie’s hier in einer Woche aussieht, und wie viele Smacks-Schüsseln dann rumstehen, wird keiner je erfahren!
Maude
Wie toll! Schaut ganz wunderbar aus.
Marlene
Danke, my dear!
Anne
wow!
it’s a sure beautiful home office you have! would not mind working there now instead of open space.
congrats and happy start into working (which won’t really feel like work there, I am sure)
Marlene
Thanks, Anne. Work that won’t feel like work – that’s the dream scenario. I’m, ahem, working on it.
Ilmarie
So toll ist der Tisch geworden, dass ich grad Lust zum Werkeln bekomme! Deine wunderschöne Deckenlampe darf ich auch mein Eigen nennen……….wie wunderbar sie zu dem Tisch passt 🙂
Marlene
Echt? Schön! Ja, die Lampe ist ein Schmuckstück. Aber ist Deine auch eher eine gemütliche Leuchte? Deshalb wird meine vermutlich ins Schlafzimmer umziehen, damit die kupferfarbenen Lampen ins Büro einziehen können. Die geben ein bisschen mehr Licht. Soll ja schließlich gearbeitet werden an dem Tisch.
martina Kink
Beauty! and hats off to the DIY, Marlene. I love my work space at home but I feel a little itch now… (wow – here’s a whole new way to procrastinate!).
Marlene
Thank you, Miss!
A friend asked me the other day: How can you work from home? I answered: Let me finish this bowl of Honey Smacks and get back to you…
Maybe I should put up a sign on the door to the room with office hours, as a reminder that work days should finish at 6pm, not start.
martina Kink
your smacks is my toppas, btw. what’s that all about? Seriously, I’m running out of bowls round here.
Marlene
Ahahaha! Cereal: fuel of the self-employed. (Toppas – I know what I’m buying in the supermarket tonight…)
Mia
Liebe Marlene, von wem ist die Lampe denn? Ich finde sie toll – genau wie den Rest deines Büros.
Marlene
Liebe Mia, die Marke steht leider nicht in der Lampe, ich weiß nur noch, dass ich sie damals bei Rahaus in Berlin gekauft habe. Vielleicht hilft Dir das ja schon weiter? Liebe Grüße!
Jeleo
Happy working time 😉
may your smile be shining in this beautiful room rather often. Looks like a room that gets a whole lot of positive energy moving.
Marlene
Thanks for the good vibes, Jeleo.
Katy
Liebe Marlene,
was für einen wunderbaren Raum Du Dir da geschaffen hast! Der Tisch ist natürlich der Hammer, aber auch die Vasen, der Bücherstapel, die Stühle – alles wunderschön!
Nur kommt dieser Post zu spät! Vor zwei Wochen haben wir eine Anzahlung für so einen lächerlich überteuerten Tisch gemacht! (Sehr schön, wohlgemerkt, aber eben auch unendlich schmerzhaft fürs Portemonnaie…^^)
Marlene
Danke, Katy! Darf ich die Verspätung darauf schieben, dass ich vor zwei Wochen am Küchentisch gearbeitet habe und meine Organisation noch mangelhaft war? Ähem. Und so sehr ich diesen Tisch mag, ich kann nur zu gut verstehen, wie man für einen Tisch viel Geld ausgeben kann. Ist ja leider immer so bei den wirklich schönen Dingen, oder? Aber Du wirst ihn bestimmt lieben.
Joy @ OSS
Your home is so beautiful! So lucky to be able to work from home in such a gorgeous space.
Marlene
Sometimes it takes a stranger to say it and you’ve just reminded me that I am pretty lucky. Thanks so much, Joy.
alma
so so schön!
aber weißt du, am tollsten finde ich, dass du heimlich viele schüsseln smacks isst.
ich liebe sie – nur nicht zu weich.
alma
und wenn ich mir einen tisch baue,
dann nach deinem vorbild, punkt
Marlene
Gefällt mir!
Marlene
Danke für die Erinnerung. Ich habe heute noch eindeutig zu wenig Smacks gegessen. Übrigens: Immer in kleinen Schüsseln, damit sie – genau! – nicht weich werden.
alma
genau so mache ich es auch 🙂
hannah
Der Tisch ist wirklich traumhaft schön. Verrätst du mir, was das für Holz ist und wie du es behandelt hast? Wir suchen schon lange nach schönem Holz für ein kleines DIY und dein Tisch erinnert mich sehr an die alten String- Regale und 60er Teakholz.
Marlene
Dank Dir! Das Holz ist Buche. Ausgesucht, weil die Maserung – genau! – Teak ziemlich nah kommt. Den Farbton habe ich dank Dekorwachs so hinbekommen. Gibt’s in zig verschiedenen Tönen, ich habe Mahagoni genommen. Zwei Anstriche, sehr dünn, dazwischen gut durchtrocknen lassen, am besten noch mit einem alten T-Shirt oder Geschirrtuch einarbeiten. Für den Schutz: Hartwachs-Öl, ebenfalls in zwei Schichten dünn aufgetragen. Welches DIY habt ihr vor? Bin neugierig!
hannah
Tausend Dank für deine Antwort. Es soll ein Sideboard werden, mit einfachen Schienen und Winkeln und dann eben Holzbrettern in Teakoptik. Jetzt muss es nur noch klappen.
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