spruced by marlene

Ich habe in letzter Zeit immer mehr versucht, weniger zu shoppen, gerade nach dem großen Reinemachen im Kleiderschrank anfang des Jahres, und nur zu kaufen, wovon ich viel habe. Ein gutes Seidenhemd. Ein klassischer Mantel. Ein Blazer, der zu allem passt. Stücke für jeden Tag. Verschwenderisch vor allem darin, dass ich sie zu oft tragen möchte.

Dieses Kleid ist keines dieser Stücke. Dieses Kleid ist der Samstag zum Alltag. Ein Versprechen so sehr wie ein bisschen Stoff. Eine Idee von der Frau, die ich wäre, wenn ich es trage. Wenn dieses Kleid in eine Bar käme, würde Cary Grant ihm einen Drink bestellen. Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit, es auszuführen. Und vielleicht wird es nur zwei oder drei Abende im Jahr geben, an denen ich das tue. Trotzdem tut es gut zu denken, dass ich an diesen Abenden die Rolle spielen kann, die diesen Film von einem Kleid trägt. Es sollte im Kleiderschrank immer einen kleinen Platz für Möglichkeiten geben, nicht bloß für die Realität, auch wenn es mir gerade besser steht, meine Ausgaben einzuschränken. Denn in der Realität hätte ich womöglich nicht den Mumm gehabt, euch die Rückansicht von mir in diesem Kleid zu zeigen, obwohl der Schlitz eben das Besondere ist. Aber die Frau, die dieses Kleid trägt? Der macht das nichts. Sie schlendert einfach weiter und lächelt dabei.