Etwas, von dem ich nicht dachte, dass ich es je schreiben würde: Dienstagabend beim Einkaufen stand plötzlich Sarah Jessica Parker neben mir, hielt ein Paar Schuhe in die Höhe und quietschte: „Die sind der Waaaaaahnsinn!“
Ich wiederhole das kurz, weil ich selbst kaum glauben kann, dass es passiert ist: Ich, Sarah Jessica Parker, Schuhe.
Für einen Augenblick dachte ich, es sei wieder 1998 und es lief die erste Staffel „Sex and the City“ (und dass „Sex and the City – die Filme“ nie passiert sind). Aber dann war Miss Parker schon weiter, gefolgt von einer handvoll Assistenten, und es war immer noch 2012. Ich war allerdings tatsächlich in New York. Und zwar, um mir die Kollektion von Maison Martin Margiela für H&M anzugucken, auch etwas, von dem ich kaum glauben kann, dass es passiert ist. Ich weiß ja nicht, welche Partys die New Yorker gewohnt sind, aber ich kann mir vorstellen, dass diese auch nach deren Standards etwas Besonderes war: H&M hatte für eine Nacht ein verfallenes Hotel im Financial District gemietet, tausend Leute eingeladen, die sich die Kleider in einer Reihe beeindruckender Performances angucken konnten, um sie danach im Pop-Up-Store auch gleich zu kaufen. Bonus: Ein silberner Konfettiregen über neun Stockwerke im offenen Atrium. Und: Oh mein Gott, steht da etwa Kayne West?
Ich konnte mir die Kollektion früher am Tag aus der Nähe ansehen und hatte mich augenblicklich in diese Stiefeletten mit Plexiglasabsatz verguckt. Leder und Verarbeitung: Fantastisch, besonders für H&M. Und: Sind die nicht der Waaaaaahnsinn? Ich wusste, ich würde im Pop-Up-Store jede Scham verlieren, um sie zu kriegen. War dann nicht mal nötig. Sie standen auf einem Stapel Schuhkartons mitten im Laden, in meiner Größe, als hätten sie nur auf mich gewartet. Ich war schon kurz vor der Kasse als ich den Preis sah: 350 Dollar.
Und dann stellte ich sie wieder dorthin zurück, wo ich sie gefunden hatte.
Bei einem Designerstück hätte ich mich womöglich anders entschieden und die Kreditkarte gezogen. Aber sie sind „nur“ ein Stück aus einer Designerkollaboration. Stelle ich mich zu sehr an? Immerhin war die Qualität hervorragend. Und sie passten perfekt. War es dämlich, sie nicht zu kaufen? Anscheinend sind Teile aus der Kollektion schon auf ebay aufgetaucht (waren Sie’s, Frau Parker? FRAU PARKER?!), was ein Witz ist, da sie offiziell erst am 15. November in die Läden kommt. Und vielleicht habe ich es bis dahin bereut und werde mich für die Stiefel anstellen.
Was hättet ihr gemacht? Hättet ihr 350 Dollar für die Stiefel ausgegeben?
31 Kommentare
Dany
Nö, nicht mal für die Hälfte!
Ich find die Dinger nicht so toll. Deinen Text aber schon!
Marlene
Danke, Dany! Ich kann, wie gesagt, immer noch nicht glauben, dass diese 48 Stunden in New York wirklich passiert sind. Aber wenn es mir gelungen ist, diese Fassungslosigkeit in dem Text trotzdem zu fassen – umso besser.
Natasha
OMG – I read about this party today! I cannot believe you were there! Lucky bitch. Funny enough though, these booties were my absolutely fave piece from this collaboration, and I was already thinking of excuses to go in late to work on November 15 so that I could be there right when H&M opened just to buy them. But….$350? Totally reconsidering now….
Marlene
Right? The limit I’d had in my head was 200 Dollars, not almost twice as much. I really think I’d rather save up for an actual designer piece instead of spending that kind of money in the heat of a (fashion) moment.
Right up there with standing next to SJP: witnessing Helena Christensen scrambling to get her hands on one the silver candy wrappers clutches. Stars – they’re just like us!
Peroxide Blonde
I could never pay 350 for H&M. It’s just not a high street price and- even in collaboration with Margiela- H&M is high street.
Peroxide Blonde
http://theperoxideblonde.blogspot.com/
Marlene
I wonder if the price in Germany is going to translate to 350 Euro or if they’re going to reduce it. Still, even at, let’s say, 300 Euro, it would still feel too much.
sandra semburg
Sarah Jessica Parker, I scream, the parties you go to … I think the shoes are cool, I love the plexi heel, I think they are super uncomfortable looking though and while the they look pretty well made, they don’t compare to the original Margiela shoes, those are well made.
So you know me I would easily spend that much on a pair of shoes, but no also not on board spending it on H&M.
If you still want to spend that amount of money, or you would just love an original pair of Chloé’s check out here 😉 I found Yoox to be pretty great for designer shoe bargains …
http://www.yoox.com/de/44452726WD/item?dept=shoeswomen#sts=sr_shoeswomen80&cod10=44452726WD&sizeId=
Marlene
Sandra! Don’t you know better than to tempt me like that? Yoox is terrible. I mean great. No, I mean terrible. Even if I didn’t get the boots, New York did some major damage to my credit card. Gotta be good now, gotta be good, gotta be good…
Maude
Hm, das ist gar nicht so einfach. Im Margiela Store 350 Dollar für ein Paar Stiefeletten (ich träume immer noch von den ganz klassischen Booties in braun) ausgeben, gerne (und sich dabei freuen wie ein Schnitzel). Aber bei diesen H&M Designer Kooperationen bin ich immer etwas zurückhaltend. Und ich hätte das Geld wohl nicht hingeblättert, auch wenn die Stiefeletten noch so schön sind. Weil es eben im Endeffekt doch nur H&M ist…
Marlene
Ich habe aus den H&M-Designerkollektionen schon Teile gekauft, die ich sehr liebe. Zum Beispiel das Lederkleid von Jimmy Choo. Und das weiße Hemd aus der Stella McCartney Kollektion ist auch nach – wie lange ist das her? 150 Jahre? – immer noch eines meiner liebsten. Waren allerdings auch etwas andere Preise. Du hast recht: Lieber nach dem Original suchen und darauf sparen. Vor allem: Auf Plexiglas käme ich wohl nur schlecht durch den Berliner Winter. Um mal uncharakteristisch vernünftig zu sein, ähem.
Maude
Da hast Du recht. Einer meiner Lieblingspullis ist immer noch einer aus der Stella McCartney für H&M Kollektion, den ich mir damals sogar mit meinem Mini Praktikantinnengehalt leisten konnte.
Was mich an den Preisen der Kollektion stört: Ich dachte ursprünglich, eine Idee hinter den H&M Kooperationen sei es, Designerteile für ein größeres Publikum zugänglich zu machen. Und das ist dabei nicht mehr der Fall. Klar, in unseren „Modekreisen“ sind 350 Dollar für einen Margiela Entwurf quasi ein Schnäppchen. Aber für viele andere ganz bestimmt nicht.
Marlene
Ich frag mich allerdings eh, ob gerade diese Kollaboration nicht vor allem von „unseren Kreisen“ gekauft wird. In dem Fall bin ich mir fast sicher: das wird sich alles hervorragend verkaufen.
Maude
Und ach, der Berliner Winter. Plexiglas oder super Sohle: Ich glaube, richtig gut durch diese Kälte kommt man nie.
Bist Du denn noch in München? Wenn ja, würde ich Dir gleich die Einladung zu einem feinen kleinen Flohmarkt mit vielen Designersachen und tollen Wohnaccessoires (drinnen natürlich) schicken.
Marlene
Genau das gerade gestern Abend wieder festgestellt: Minus 2 und Pumps vertragen sich nicht. Dass ich’s aber auch nie lerne.
Ich bin schon wieder zurück in Berlin. Schade, dass ich den Flohmarkt verpasse! Ich bin allerdings Ende November noch mal für zwei Wochen in München…
Maude
Oh ja, hier alles verschneit und ich bin schon wieder zu spät dran mit den Winterschuhen. Dass es aber auch nichts richtig Robustes UND Schönes geben kann.
Wenn Du magst, schick mir doch eine E-Mail, damit ich Deine Adresse habe und ich sage Dir Bescheid, sollten wir Ende November in eine zweite Runde gehen.
Marlene
Mach ich!
Bianka
Sarah Jessica Parker? Schuhe? Na, wenn wir da mal nicht vom perfect fit sprechen dürfen.
Aber 300$…? Ein bisschen übertrieben vielleicht? Ja, die Designer-Collaborationen waren immer teurer als normal und ja, natürlich möchte man mehr dafür verlangen. Aber so viel mehr? Mit welcher Rechtfertigung? Der Design-Aufwand ist minimal und H&M macht so viel Umsatz, dass sie diesen zusätzlichen nun wirklich nicht nötig haben. Und den Preis nur so hoch halten, um von der Qualität der Ware zu überzeugen? Es wirkt doch wohl eher so, als ob die Ware durch den horrenden Preis abgewertet wird, da er nicht angemessen wirkt. Wäre H&M nicht ehrlicher, wenn sie den Preis runtersetzen würden, um sich weiterhin von den HighFashionLabels zu differenzieren?
XO
Bianka
Marlene
Tja, mir war’s dann halt auch zu viel Geld. Ich glaube, der Preis wird nicht durch die höhere Qualität der Designkollektionen gerechtfertigt. Obwohl die Qualität höher ist. Mein Hemd von Stella McCartney hält, wie gesagt, seit Ewigkeiten, das hat bisher kein anderes Teil von H&M geschafft. Ich denke, dass mit dem Preis eher eine Begehrlichkeit geschaffen werden soll, Designerteile zu bekommen, zu einem hohen Preis, aber eben nicht so hoch wie der eines echten Stücks von, sagen wie: Maison Martin Margiela. Und, vermutlich, ist auch das der Anreiz für die Designer, mitzumachen. Die wollen ihre Teile halt nicht für nen Zehner verramschen. Wäre es dann also nicht die bessere Idee, die Preise für den Rest der Ware anzuheben? Denn wer am Ende dafür zahlt, wenn ein Pullover nur zehn Euro kostet, kann man sich ausrechnen. Liebst, Marlene
anne
ich werde mir diese unvorteilhafte ellenweite jeans zulegen – die bringt mich weniger in die bredouille, über den preis nachzudenken;-)
Marlene
Haha! Übrigens: Ich habe die Jeans live, also: an der Person, gesehen, sie ist viel weniger unvorteilhaft als man denkt. Und, kühne Vermutung, soooo viel bequemer als die Schuhe.
Mailis
und ich möchte den marineblauen oberoversized-Peacoat! Wie ist er live, Marlene? Einen schönen Start in die neue Woche!
Mailis
Marlene
Ich habe ihn an vier verschiedenen Frauen gesehen, inklusive mir (denn den Mantel wollten im Showroom alle anprobieren). Urteil: sieht erstaunlich gut aus und nicht nur an großen Frauen, was ich ja definitiv nicht bin. Was mich davon abgehalten hat: Man muss die Ärmel eigentlich immer umkrempeln, es sei denn, man mag es, wenn sie bis über die Fingerspitzen reichen. Aber sonst: wirklich sehr schön. Dir auch einen guten Start!
Mailis
haa. Super super super. Danke Dir! Ich bin ja groß (1.80) und hab sonst eher Probleme, dass die Ärmel viel zu kurz sind…
Marlene
Na, perfekt! Ich habe eh festgestellt, dass man bei den Designerkollektionen die größte Chance auf Erfolg hat, wenn man sich auf ein Teil konzentriert (und nebenbei die Ellenbogen spitzt, um mögliche, äh, Hindernisse aus dem Weg zu stoßen)…
anne
ich nehme dich beim wort, konzentriere mich dann mal auf mein eines teil (die hose), spitze die ellenbogen und schreibe später drüber, ob sich das gelohnt hat;-)
Iris
die Schuhe sind auch mein favorite piece der Kollaboration, aber es ist und bleibt „H&M“, auch wenn die Qualität weitaus besser ist als normalerweise, mein Hirn kann sich mit diesem Fakt nicht anfreunden..
..aaaußer das wären die schönsten Schuhe, die ich je gesehn habe. dann müsste ich sie kaufen. da wäre mir der Preis egal – hauptsache noch bezahlbar.
Tine
hola..die sind fantastisch..
Natasha
It was Thursday, November 15, 2012. I was sitting at my desk at work when two thoughts simutaneously popped into my head. #1: It’s payday! (And middle of the month payday at that, meaning the majority isn’t going towards rent.) #2. It’s the launch of the Maison Martin Margiela collection at H&M. I didn’t have any plans after work and figuring that I needed to pick up a few things at the pharmacy, I thought I would stop by. (Obviously ignoring the fact that there’s a pharmacy right by my house, in the opposite direction of the mall.) So I headed to H&M after work, and found the collection – not expecting there to be anything left. The store was typically annoyingly busy – like an ant farm, except the ants are teen girls updating their statuses on Facebook. I went straight to the shoe section, where the boxes were randomly stacked in the middle of the floor in no particular order. There were a couple shoes on display on top of the boxes, but no booties. I happened to see a box marked Size 10, so I stuck my hand through the tween mass, grabbed it, and headed to a quieter section of the store, having no idea what was in the box. So, alone in the corner of the lingerie section, I opened it….and alas, there they were. The booties, in my size. Of course they fit beautifully. And the leather! Butter soft. Figuring it would be bad luck to smack the hand of the shopping god that had just fed me, I marched to the till, squeezed my eyes shut, and handed over my credit card. The next couple hours were then a blur, as I think I was in shock over what I had just done. But then my vision became clear, and there they were, those booties. Sitting proudly next to another amazing pair I picked up in Florence in September. The regret all faded away. I wore them proudly out on Friday AND Saturday night. The compliments and looks of appreciation pretty much paid off the booties right there. (At least, that’s what I’ll try to tell Visa.) So now that this perfect addition has joined the collection, I’ve vowed: no more shoes! At least until my DVF flats arrive via FedEx tomorrow. But I ordered them before I went to H&M last week, so it totally doesn’t count.
Marlene
I’m going to write a longer answer to this, but let me say right now: this might be my favourite comment. Ever. x
Sofie
Hi Girl,
Came by your blog just a few minutes ago when I saw this post. I don’t know if you are already the rightful owner of these beauties, but I ordered mine 15 minutes ago from the hm website and they are in SALE!!! Yes in sale for only 80(!!) Euro! Go and get your chance!!!
xx Sofie
http://blog.nelly.com/soophisticated/
P.s in the Netherlands when adding promotional code 9910, there is another 25% discount, which means I bought them for only 60 euro’s (still can’t believe it) – which is 78,25 dollar at the moment!
Marlene
Hey Sofie, thanks so much for the tip! I had only just seen them on the H&M website before I read your commment. And it’s hard to resist that price. I might just have to get them after all… x Marlene