Ich war letzte Woche für 48 Stunden in New York. Da könnte man sich fragen: Warum? Ist doch viel zu kurz! Stimmt, war es. Aber es war die Reise allein für den Moment wert, in dem ich aus dem Auto auf dem Weg von JFK nach Manhattan zum ersten Mal die Skyline sehen konnte. Denn dieser Moment? Dieser Moment fühlt sich an, als hätte jemand Brausepulver direkt in die Blutbahn gegeben und der ganze Körper schäumt plötzlich über vor Energie. Ich war SO kurz davor, meinen Fahrer zu schütteln und zu schreien: Ich bin hier! In New York! Wahoooooo!
Diese irre Energie hat mich durch zwei Tage und teuflisch wenig Schlaf getragen. Aber wer braucht hier schon Schlaf? Mag sein, dass ich nur 48 Stunden hatte, aber nicht eine Sekunde kam mir vergeudet vor. Das ist vielleicht das Allergrößte an New York: es gibt immer etwas zu tun, egal, wie kurz man da ist.
Und New York hat mir wirklich großartige Momente geschenkt, angefangen mit dem Aufwachen um 7 Uhr früh in diesem Sonnenlicht, das es nur an Herbstmorgen gibt, und mir nicht zu sagen „noch fünf Minuten“, sondern aufzustehen und aus dem Hotel direkt nach Soho reinzuwandern und vom ersten Straßenverkäufer einen Kaffee und einen obszön großen Zimtbagel zu kaufen (so groß, dass er nicht aufs Foto passte). Denn ein Bagel muss sein, ob nun von einem dieser Jungs oder aus der Bäckerei. Ich mag Murray’s Bagels (500 6th Avenue). Auch nicht übel: Dean & Deluca (560 Broadway). Für die etwas modernere Variante des New Yorker Frühstücks empfiehlt meine Freundin Gesine den Cinnamon Snail Food Truck, der an verschiedenen Orten in der Stadt hält. Nach einem Blick auf die Karte habe ich mir sofort einen extra Morgen in der Stadt gewünscht, um den Truck zu finden.
Etwas, das für mich auch sehr New York ist: eine Maniküre. Ich habe die Rezeptionistin im Mondrian, wo ich untergebracht war, gefragt (sie hatte Lana del Rey-Nägel, musste also Ahnung haben) und sie hat mich zu Valley Nails (198 Elizabeth Street) geschickt – großartig! Man kommt auch ohne Termin dran, ich musste allerdings 45 Minuten warten, also bin ich die Prince Street runter spaziert zu The Little Cupcake Bakeshop (30 Prince Street), wo ich einen Red Velvet Cupcake zum Mittag hatte. Der auf meiner Liste der Nominierungen für „Beste Leistung eines Mittagessens“ aller Zeiten ganz oben steht.
Nach der Maniküre ging es weiter zu Madewell (486 Broadway), J.Crew (99 Prince Street) und Anthropologie (375 West Broadway), um nach Geschenken zu suchen, wobei ich vermutlich ziemlich komisch aussah: ich musste ständig anhalten, Gebäude und Leute anstarren, versuchen, alles aufzunehmen und dabei nicht allzu dämlich zu grinsen.
Nächster Halt: Kaffee mit meiner lieben Freundin Marie im Café Gitane (242 Mott Street). Sehr entspannte Atmosphäre und hervorragend zum Leute gucken. Und für den Chili-Ziegenkäse mit Granatapfelsirup (Danke für diesen fantastischen Tipp, Friederike!)
Tag 2 fing an mit einem langen Spaziergang durch den Central Park und sehr großem Staunen über die Schönheit des Central Park an…
…gefolgt von einem U-Turn zurück zur Madison Avenue und Barneys (660 Madison Avenue), wo ich kurz wirklich versucht habe, die Schuhe im Schaufenster zu zählen, aufgeben musste und dann direkt in die Beautyabteilung gegangen bin. So in etwa stelle ich mir das Paradies vor. Auch wenn man nichts kauft, hingehen und sich am Stand von Nars ein Make-Up machen lassen. Es wird sich anfühlen wie ein zweiwöchiger Urlaub.
Dann die Subway zurück zum Union Square und rüber zum Meatpacking District. Ich habe bei Casa Magazines (22 8th Avenue) Halt gemacht, bin dann weiter die Bleecker Street runter zu Albertine (13 Christopher Street) (noch mal: danke Friederike), schließlich zurück nach Soho, um bei Rag & Bone (119 Mercer Street) ein paar Tüten zu füllen und, puh, im The Mercer Kitchen (147 Mercer Street) Pause zu machen. Ich befehle hiermit, das Grilled Chicken Sandwich und die Zitrone und Thymian Limonade zu bestellen. So gut, dass ich versuchen werde, beides zuhause nachzumachen.
Und das war’s. Na, fast. Irgendwie habe ich es auch noch geschafft, ein New York Strip und ein Stück vom weltbesten Sourcream and Pear Cheesecake im The Standard Grill (848 Washington Street) zu essen, Strand Books zu besuchen und wirklich jedes Mal, wenn ich einen Blick auf das Empire State Building hatte, das Brausepulver zu spüren.
Nächstes Mal: Brooklyn!
P.S. Und beim Schreiben habe ich natürlich das gehört.
13 Kommentare
Tine
…concrete jungle where dreams are made of! Dein Post löst in mir gerade einen starken Drang aus, sofort nach Flügen zu suchen. Vielleicht Christmas-Shopping?
Marlene
Nicht lang zögern, Ticket buchen! Ich würd auf der Stelle wieder hinfliegen. So viel, was ich nicht gesehen/gemacht/geshoppt habe…
O.
Ah, Fernweh.
Marlene
Gutes Timing, dass ich nicht diese Woche dort war! Andererseits: Dank Sandy wär ich dann vermutlich länger als 48 Stunden geblieben…
Bro
Weltenbummlende Schwester. Und sag mir noch ein Mal, dass mir alles in den Schoss faellt!!!
Marlene
Ahahahaha. Doch, tut’s. Ich würde sagen: Gleichstand. 48 Stunden in New York = Champions League Finale im Bernabeu. Kann ich dich eigentlich auf Skype erreichen? x P.S. Benutzername? Groß!
Lisbeth
Das macht Lust schnellst möglich das Köfferchen zu packen. Und die Tipps kommen mit!
Marlene
Schön! Ich lerne jedes Mal in New York (wobei jedes Mal nur alle paar Jahre ist) etwas Neues in dieser Stadt kennen. Und immer ist es toll.
Julia
Brooklyn ist das Beste!!! Häng ja eigentlich nur noch da ab, wenn in der City.
Marlene
Das sagst du mir jetzt! Aber: über die Brücke hätte ich es an den zwei Tagen auch leider gar nicht geschafft. Wie gesagt: Nächstes Mal. Dann bitte mit deinen Tipps…
Julia
Aber sowas von!
Marlene
Gefällt mir! (Ah, verdammte Facebook-Welt)
Melly
I love this city. Especially the small cafes near Central Park and the Jazz bars are worth to see it. I love spending my days with shopping all those big stores and shops. Have you been in Chelsea Market? I love it.