Nur noch zwei Tage, dann geht’s endlich nach Dänemark. Eine Woche im Sommerhaus meiner Eltern rumhängen, literweise Softeis essen und Sandburgen bauen, die Arlo mit all der Energie eines Zweijährigen – Himmel, ist er gerade zwei! – umholzen wird. Die Wetterprognose: 18 Grad, bewölkt bis regnerisch. Ich packe meinen neuen Panamahut trotzdem ein. Gefunden habe ich ihn, mal wieder, auf dem Wochenmarkt am Kollwitzplatz. In den Sommermonaten baut dort ein sehr fachkundiger Hutverkäufer seinen Stand auf, der nicht nur erklärt, wie man Strohhüte am besten pflegt, sondern äußerst geduldig den Handspiegel hält, wenn man sich ewig nicht zwischen drei Hüten entscheiden kann.
Kommt auch mit: der Beach Stick von Charlotte Tilbury in der Nuance Ibiza, der auch am Ostseestrand ein Leuchten ins Gesicht bringt als sei man auf den Balearen.
Den Beach Stick habe ich am fabelhaften Charlotte-Tilbury-Stand bei Selfridges in London gekauft. Was ich deshalb erwähne, damit ich dringend dazu rate, bei der nächsten Reise nach London schnurstracks in den Selfridges Paint Shop zu gehen und für eine 20-Minuten-Maniküre Platz zu nehmen. Die Wartezeit ist immer erträglich, der Preis auch und die Maniküre hält länger als jede andere, die ich bislang ausprobiert habe. Auch ohne Mani hat die Beauytabteilung von Selfridges die gleiche Wirkung auf mich wie ein ganzer Urlaubstag.
In London war ich, um mich bei einem privaten Dinner an Michael Kors und seine Lieblingsfreundin Gwyneth Paltrow ranzumachen ein hochprofessionelles Interview mit Michael Kors zu führen. Mein Porträt über ihn kann man bald in der Septemberausgabe von Harper’s Bazaar lesen. Um das Dinner für Michael und seine 100 besten Freunde geht es darin auch. Ich saß in Spuckweite von Elle MacPherson, Jenson Button und Dame Joan Collins – Dame Joan Collins! – und den ganzen Abend mit offenem Mund da. Außer es wurde gerade der nächste Gang serviert. Ich verstehe jetzt, warum das River Café so beliebt ist. Der beste Italiener der Welt, sagte Michael Kors ganz ohne Übertreibung. War nicht gelogen. Als die chocolate nemesis zum Dessert serviert wurde, musste ich kapitulieren. Aber ich hatte eben auch die Gnudi di Ricotta di Bufala (übersetzt: Käse gefüllt mit Käse bespenkelt mit Käse) bis auf den letzten Olivenöltropfen aufgelöffelt. Wenn ich dort jemals wieder unter normalen Umständen eine Reservierung bekomme, merke ich mir: Tagsüber nichts essen, dann geht auch die Nemesis noch rein.
Apropos Gwyneth Paltrow. Selbstverständlich schwebt ihre Wohnung „wie eine blasse, verträumte Wolke“ über den Kopfsteinpflasterstraßen New Yorks, wie man in dieser home story sieht. (Ich habe ja eine unverwüstliche Zuneigung zu Gwyneth. Unverwüstlich, weil sie ihren Untergebenen bei Goop von mir aus tausend Mal solche Sätze diktieren kann und ich sie trotzdem noch lieben werde).
Auf dem Event in London kennengelernt: Den umwerfenden Mode-Illustrator Clym Evernden, der seine Zeichnungen unbedingt zum Kauf anbieten sollte. Ich hätte jedenfalls gerne eine davon.
Auf der Suche nach einem natürlichen Deo bin ich nach Lush (effektiv, aber dann doch zu umständlich in der Handhabung) und Aesop (effektiv, aber dann doch nicht der richtige Duft für mich) nun bei der Deodorant Creme von Soapwalla gelandet – und bin begeistert. Sehr empfehlenswert. Gefunden bei Wheadon, wie alle Beautyprodukte, die ich richtig mag.
Soweit ich weiß, werden wir in nächster Zeit nicht heiraten. Aber falls doch, hab ich schon eine Idee, wer die Einladungskarten macht. Anna Härlin von Studio Ja Ja entwirft Hochzeitspapeterie, wie ich sie mir vorstelle: persönlich, liebevoll, besonders und komplett unkitschig, wie man an der Einladungskarte oben sieht.
‚Ja‘ sag ich auch zur neuen Bridal Budget Boutique von Kaviar Gauche (Torstraße 62, 10119 Berlin), die aus vergangenen Kollektionen bestückt wird, sowie mit Press Samples und Unikaten, und den dazu passenden, ebenfalls reduzierten Accessoires.
Vor ein paar Tagen hat Arlo zum ersten Mal seine (arschcoolen) Turnschuhe verweigert und mir seine (stilistisch fragwürdigen, aber zumindest orthopädisch einwandfreien) Sandalen hingehalten. Das kann nur eins bedeuten: Das Zeitfenster, in dem er nichts dagegen hat, wie ich ihn anziehe, wird kleiner! So lange er nicht auf Minions-T-Shirts und Cars-Pyjamas besteht, werde ich ihm umso öfter Sachen wie sein neues gestreiftes T-Shirt von Maison Labiche mit dem aufgestickten ‚The Dude‘ anziehen. Die Marke kennt inzwischen vermutlich jeder, aber man kann es ruhig wiederholen: Maison Labiche bestickt T-Shirts, Hemden, Pullover, Marinières und einiges mehr mit lässigen Schriftzügen oder auch mit personalisiertem Text. Kann man leicht online bestellen. Der Laden in der 24 rue de Poitou in Paris ist allerdings besonders hinreißend, wie ich neulich entdeckt habe. Noch so eine Entdeckung und gleich um die Ecke von der Maison Labiche Boutique: Boot Café, das angeblich kleinste Café der Stadt. Ganz sicher das mit dem besten Kaffee.
In Paris wurde die Sonderkollektion der britischen Designerin Miranda Watkins für Skagen vorgestellt. Spannende Frau, schöne Kollektion. Hier gibt es schon mal den Armreif zu sehen. Mehr aus der Kollektion zeige ich euch ganz bald.
Auffallend schlicht und skulptural – so ist auch Schmuck von diesen drei Marken, die ich mir gerade gefallen: Jessie Harris, Faris und Studio Mason.
Olympische Spiele – Einschalten? Abschalten? Bin mir noch nicht sicher. Fest steht, dass dieses Porträt im New Yorker über Simone Biles, die beste Turnerin der Welt, UN-GLAUB-LICH ist. Das ist auch die Geschichte des ersten Flüchtlingsteams in der Geschichte der Olympischen Spiele, besonders eindrücklich aufgeschrieben in Sports Illustrated.
Wer möchte denn bitte nicht alle – und ich meine: absolut alle – Outfits von Patsy und Eddy aus Absolutely Fabulous (die Serie, nicht der neue Film) sehen?
Ich würd drauf wetten, dass Melania Trump seit diesem Video sehr angestrengt den Text von Single Ladies einübt.
Ich liebe Geschichten über Modedynastien wie diese über Gucci! Die eifersüchtige Ehefrau! Der Auftragskiller! Nicht weniger sensationell ist der Vanity-Fair-Artikel über den Untergang des legendären New Yorker Modehauses Charivari.
Noch eine New Yorker Institution, um die man trauern muss: Bill Cunningham, der wundervolle Fotograf, der für die Times Street Style fotografierte, lange bevor das Wort in Mode kam. Die Times hat sein Leben in einigen wunderbaren Artikel gefeiert. Besonders rührend fand ich die Erinnerungen derer, die mit ihm gearbeitet haben. Und derer, die er fotografiert hat. Ich habe mir direkt noch mal die Doku Bill Cunningham: New York über ihn angeschaut. Ein bemerkenswerter Film über einen bemerkenswerten Mann.
Ryan Gosling. Emma Stone. Singen, tanzen und verlieben sich in La La Land. Kann dieser Film bitte jetzt ins Kino kommen?
Und so verreist David Sedaris.