Muss ich jetzt was schreiben oder reichen die Bilder? Sieht man doch, dass Ruby Barber den feinsten Arbeitsplatz der Welt, mindestens aber in ganz Berlin hat. Was soll ich da noch lang beschreiben, dass die Floristin so umwerfende Sträuße und Arrangements macht, dass ich mich sowieso nur hundert Mal wiederholen würde: „Ach, sind diese Blumen schön. Soooo schön. So SCHÖN. Einfach schön.“ Ein paar andere Sätze sollte ich aber doch schreiben. Wirklich schön ist nämlich auch, wie Ruby zu dem wurde was sie heute ist.
Es fing ganz einfach damit an, dass sie in ihrer Heimatstadt Sydney auf die Blumenmärkte ging, um für sich selbst einzukaufen. Bald fragten Freunde, ob Ruby nicht auch für sie Blumen zusammenstellen könnte. Aus der netten Nebensache wurde eine Beschäftigung, die sie bei Floristen in Sydney und New York perfektionierte, und schließlich ein eigenes Geschäft: Mary Lennox, benannt nach dem Waisenmädchen aus dem Roman „Der geheime Garten“ von Frances Hodgson Burnett, die durch ihre Liebe zur Gärtnerei über sich hinaus wächst. Einen Businessplan hat Ruby nie gemacht. Visitenkarten gab es jahrelang auch keine. Das Geschäft lief rein durch Empfehlungen. Eine Taktik, die man in keinem Karriereratgeber findet. Und doch hat Ruby alles richtig gemacht, weil sie schlicht ihrer Leidenschaft vertraute.
Die Liebe zu dem, was sie tut, sieht man ihrer Arbeit an. Die Sträuße sind keine starren Bouquets mit Schleierkraut und Ziergräsern, sondern wilde Schönheiten. Ihre Liebe hilft ganz sicher dabei, morgens um 4 Uhr aufzustehen, zum Markt zu fahren und für den Tag einzukaufen: immer saisonal und gerne von lokalen Farmen (wer in und um Berlin gute Züchter kennt, kann sich übrigens gerne bei ihr melden. Sie ist immer auf der Suche). Inzwischen unterstützen sie dabei ihre Angestellten Olivia und Paola. Als Ruby vor drei Jahren ankam, kannte sie bis auf ihren Freund kaum jemanden und saß allein in einem Studio in Lichtenberg. Auch damals verließ sie sich auf ihren Instinkt und verschickte kleine Sträuße an Leute, die sie bewunderte, um auf sich aufmerksam zu machen. Ihr Name sprach sich bis zu den Machern von The Store x Soho House herum, wo Ruby nun ihre Blumen verkauft und sie nebenbei die Grünpflanzen im Laden und den Küchengarten versorgt.
Und was kostet so ein Strauß? So viel man möchte. Man nennt sein Budget und Ruby sucht dafür etwas aus. Bestellen kann man auch Blumen für Events, Hochzeiten und andere Anlässe. Neuerdings kann man sich ein bisschen Mary Lennox auf den eigenen Balkon oder in den Garten holen: neben 33 verschiedenen Sorten Blumensamen gibt es vier „Collection Boxes“, The Green Juice Mix, The Heirloom Tomato Mix, The Birds and the Bees und The Mary Lennox Bouquet.
Mary Lennox im The Store x Soho House ist an den meisten Wochentagen geöffnet und für Aufträge, auch außerhalb Berlins, immer über die eigene Webseite erreichbar. Rubys Instagram ist, natürlich, sehr schön.
2 Kommentare
Steffi
Oh bitte ein Mal alle! Plus das Avocadobrot & dich! Ganz toller Beitrag! Dicke Küsse!
Marlene
Ich mach Dir ein kleines Paket fertig! Noch besser: Du kommst bald wieder nach Berlin… Kuss!