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ten things to love about småland

Von Marlene | Veröffentlicht am: 11. August 2017

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An unserem letzten Tag in Vennebjörke sagte unser Vermieter noch, dass es schon viel Arbeit sei, dieses über 400 Jahre alte Haus in Schuss zu halten und sich daneben auch um das eigene Ferienhaus zu kümmern. „Aber dieser Ort ist einfach gut fürs Herz.“

Dieser Ort, an dem einem vom Duft der Wildrosen im Garten fast schwindelig wurde. An dem man jeden Mückenstich riskierte, weil man noch fünf, nein zehn, nein 15 Minuten weiter mit Arlo am See testen wollte, welcher Stein beim Reinwerfen den größten „Spelunk!“ macht. An dem Arlo Freundschaft mit Pferden, Schafen und sogar dem Hofhund schloss, obwohl ihm Hunde bisher äußerst suspekt waren. An dem man jeden Abend am Fenster saß, um zu gucken, ob die Natur einen noch postkartenschöneren Sonnenuntergang hinbekommt als am Abend zuvor. An dem man sich am Tag der Abreise fragte, wann man das nächste Mal wieder hier sein wird.

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Dieser Ort, an dem ein klischeerotes Holzhaus an einem See steht und man beim ersten Anblick denkt: Genauso hatte ich mir das gedacht. Ein Ort zum runterkommen und aufatmen. Den hatten wir gesucht, als wir für Ende Juni eine Woche Urlaub planten. Wegfliegen wollten wir nicht, weiter fahren als bis nach Brandenburg dafür schon. Arlo sollte was von der Woche haben, wir aber auch. Und in Småland waren wir noch nie. Zudem zum Midsommar.

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Die langen, lichten Abende waren der erste Grund, warum ich mich prompt in Småland verliebte.

Einige weitere Gründe:

// Unser Haus
Über 400 Jahre alt, ein wenig krumm und schief und zum sofort liebgewinnen. Eingerichtet war’s eher urig als skandinavisch minimalistisch, aber ehrlich gesagt waren wir sowie am liebsten draußen. James und ich in der weinberankten Frühstücksecke und Arlo bei den zwei Schafen und dem Hund unserer Vermieter. Als klar war, dass die Vermieter nur 30 Meter entfernt wohnten, fand ich’s erst etwas seltsam und dann innerhalb von fünf Minuten nicht mehr. Die beiden sind nämlich reizend und das nicht nur, weil wir zum Abschied selbstgemachte Marmelade und Holunderblütensaft bekamen. Der Ort, in dem wir waren heißt Vennebjörke – wenn man ihn einen Ort nennen kann, denn Vennebjörke besteht aus knapp zehn Häusern – und die Stuga ist wie viele weitere Häuser in und um Vimmerby hier zu finden.

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// Astrid Lindgrens Värld
Wahrscheinlich weiß jedes Kind in Schweden, dass Vimmerby der Geburtsort von Astrid Lindgren ist. Ganz sicher weiß es jedes Kind in Vimmerby, denn Astrid Lindgren’s Värld, wo ihre Bücher gefeiert werden, ist ein unübersehbarer Teil dieser Stadt. Wir waren uns nicht sicher, ob Arlo mit drei schon alt genug sein würde, zudem die Aufführungen natürlich auf Schwedisch sind. Aber er lief den ganzen Tag – kein Mittagsschlaf, nein, nein, bin nicht müde, auf keinen Fall müde – mit einem Lächeln durch den Themenpark als sei das DER BESTE TAG ALLER ZEITEN. Neben den Aufführungen gibt es nämlich einfach wahnsinnig viel zu rutschen und zu klettern und von Stein zu Stein zu springen und mit einem Floß überzusetzen und zu balancieren und in der Krachmacherstraße Unfug zu machen. Astrid Lindgren glaubte daran, dass Kinder spielen sollen und das sieht man hier überall. Ich habe mich selbst für einen Tag lang wieder wie ein Kind gefühlt und es war überraschend emotional. Oder vielleicht doch nicht überraschend, denn ihre Bücher waren so wichtig für mich als ich aufgewachsen bin. Bei der Fahrt nach Haus hat Arlo schon in seinem ersten Michel-Buch geblättert. Irgendwann gebe ich ihm meine alten Lindgren-Bücher, die meine Mama zum Glück aufbewahrt hat.

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// Virum Elchpark
Es gibt ein Foto von diesem Ausflug in der Virum Elchpark, auf dem ich einen Elch küsse. Das kam so: Der Tourguide versprach vorab, dass die Elche ausgesprochen freundliche Tiere seien, die niemals beißen und so zutraulich sind, dass sie eine Kartoffelscheibe sogar dann essen, wenn man sie zwischen den Lippen hält. Und da ich mir zur Unterhaltung meines Kindes für fast nichts zu schade bin… Er wollte das Elchjunge allerdings auch nach meiner Erklärung, dass es eine ganz weiche Nase hat, nicht streicheln. Spannend fand er sie, hielt aber lieber respektvollen Abstand. Was ihm vermutlich zum Schlaueren von uns beiden macht. (Das Bild ist allerdings eins für die Ahnengalerie)

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// Ingebo Hagar in Vimmerby
und Systrarna Skogströms Lantcafé in Öhr
Zwei Mal Zufall, dass wir diese Cafés entdeckten, zwei Treffer: Ingebo Hagar ist zehn Fahrminuten von Vimmerby entfernt. Auf dem Biohof kann man Tier besuchen, im Oköcafé sehr gut essen, im Hofladen einkaufen, entspannt wandern gehen und sogar seine ganzen Ferien verbringen. Das Lantcafé in Öhr ist der Beweis, dass man immer den Einheimischen nachlaufen sollte, um das beste Essen zu finden. Oder auch: fahren. Öhr lag auf der Route zurück nach Berlin und wir wunderten uns, warum so viele Leute bei diesem Café anhielten. Unter anderem, weil es dort die sagenhaftesten Kanelbullar gibt, die nicht mal mit Zimt gemacht werden, sondern mit Kardamom. Zum Café gehört ein schöner Garten mit kleinem Spielplatz und ein paar Shops (weil doch immer ein paar Shops dazugehören).

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// Alstermo Bruk
Ein Tipp von meiner Freundin Malin und tatsächlich muss man den Weg zum Alstermo Bruk Outlet kennen, um nicht zu denken, man hätte sich verfahren. Ich sage „Outlet“ und meine: Ein verwaist wirkendes Fabrikgebäude, bei dem man schließlich doch die Klingel findet und von einer reizenden, ausschließlich Schwedisch sprechenden Dame hereingelassen wird – in eine Schatzkammer voller Koffer. Alstermo Bruk ist der älteste Hersteller von Papierfaserkoffern der Welt und produziert außerdem Boxen für alles vom Angelzeug bis zum Sonntagshut. Wunderschön und da die Ware hier winzige Macken hat, spottbillig und gegen Cash zu haben. In Alstermo – die Stadt wurde nach der Fabrik benannt – ist man schon direkt im Glasriket. Småland ist für seine Glaskunst bekannt und mir gefällt Design aus den 50er und 60er Jahren zwar besser als vieles Neue, aber einen Stopp in der Transjö Hytta kann ich trotzdem empfehlen. Erstens, weil sie abseits der üblichen Touristenpfade liegt (ja, es gibt Glastouristen). Zweitens, weil die Betreiber einfach lässige Kerle sind. Drittens, weil das, was sie mit Glas anstellen, wirklich Kunst ist.

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// Schloss Kalmar
Was für eine wunderbare Idee, ein Schloss in einen Palast für Kinder umzuwandeln, in dem es zwar auch Sehenswertes für Erwachsene gibt, aber mit Ritterspielen, Kostümfesten, Kinderführungen und vielen Räumen, die für Kleine gestaltet sind, ganz klar ist, wer im Schloss Kalmar die Hauptrolle spielt. König Arlo I. hat uns in der Kinderhofküche Tee gereicht und Cupcakes serviert. Wir arbeiten noch daran, diesen Service auch Zuhause einzuführen. Ein paar Gehminuten entfernt vom Schloss liegt der Krusenstiernska Gården, auch eine Empfehlung von Malin. Leider hat es an dem Tag geregnet, aber selbst dann war der Garten wunderschön. Nächstes Mal bei Sonnenschein und mit Picknick. Vor dem Regen haben wir uns ins charmante Kullzénska Caféet gerettet und ich nach einem Bissen in den Blaubeer-Crumble – die Crumbles sind die Spezialität – beschlossen, die schwedische Tradition des Fika (Kaffee plus Kuchen plus entspaaaaannen) in Berlin einzuführen.

// Die Reise
Die Anreise ist kein Grund, sich in Småland zu verlieben. Aber so einfach wie möglich dort anzukommen, schon. Ich kann nicht lügen: Zehn Stunden Anreise sind hart für einen Dreijährigen. Und seine Eltern. Deshalb haben wir die An- und Abreise je in zwei Tage gesplittet, auf dem Hinweg haben wir in der Nähe von Helsingør bei meinen Großeltern Halt gemacht und dann das Schiff nach Helsingborg genommen. Auf dem Rückweg war der Zwischenstopp Malmö, mit Weiterreise von Trelleborg to Rostock. Das ging sehr gut. Und wenn es nicht mehr ging, hat Peppa Pig auf dem Tablet ausgeholfen.

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Diese Reisegeschichte ist in Kooperation mit Visit Småland und Stena Line entstanden.
Meinungen und Empfehlungen sind wie immer meine eigenen.

 

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  1. Von what i wore this summer | spruced am 23. August 2017 um 00:43

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